Belgien: „Verbe de Vie“ aufgelöst
Die bischöfliche Visitation wurde zwischen Januar und April durchgeführt. Die drei mit der Prüfung Beauftragten hörten laut Bericht mehr als 200 Menschen an. Laut der französischen Wochenzeitung „La Vie" hätten die Visitatoren insbesondere bemerkt, dass die „Verantwortlichen für Verbe de Vie alles getan haben, um die Wahrheit vor den Bischöfen zu verbergen und sie zu manipulieren". Für die Verantwortlichen, so das Magazin weiter, „war es daher unmöglich, auf einer soliden Basis neu anzufangen". Alle Versuche, die eigene Ausrichtung zu verdeutlichen, "sich selbst eine stabile Lebensregel zu geben, eine gelassene Führung zu gewährleisten und im Wort des Lebens die Achtung eines jeden und das Vertrauen zu garantieren, sind gescheitert", erklärte Kardinal De Kesel, der den Bischof von Chalons, Francois Touvet, mit der Verwaltung der Gemeinschaft bis zu ihrer Auflösung im Juli 2023 beauftragte.
Die Nachricht über die Auflösung überbrachte der Generalvikar in der Abtei Notre-Dame de Vives Fontaines d'Andecy in Baye (Marne) den dort versammelten Gemeindeleitern.
Hintergrund
Die charismatische Gemeinschaft Verbe de Vie hatte den Status einer „privaten Vereinigung von Gläubigen". Sie zählt zu den sogenannten Neuen Geistlichen Gemeinschaften, in die vor allem Papst Johannes Paul II. (1978-2005) große Hoffnungen für eine kirchliche Neubelebung setzte. „Verbe de Vie" wurde 1986 von Marie-Josette und Georges Bonneval in Frankreich gegründet, wo sie auch noch drei Niederlassungen unterhält. 2010 holte De Kesels Vorgänger Andre-Joseph Leonard die Gemeinschaft in die Erzdiözese Mecheln-Brüssel.
(kap/kna - mr)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.