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Erzbischof Leonardo Ulrich Steiner von Manaus Erzbischof Leonardo Ulrich Steiner von Manaus 

Brasilien: Neuer Kardinal sieht Auszeichnung für ganz Amazonien

Der deutschstämmige Erzbischof von Manaus im brasilianischen Regenwald, Leonardo Ulrich Steiner, sieht seine Aufnahme ins Kardinalskollegium durch Papst Franziskus als Auszeichnung für Amazonien. Steiner gehört dem Franziskanerorden an.

Die Ernennung gelte „nicht nur meiner Person", sagte der 70-jährige Erzbischof bei einer Pressekonferenz, nachdem Franziskus die Namen von 21 neuen Kardinälen, darunter Steiner, bekannt gegeben hatte. Der Papst habe „eine besondere Zuneigung zum Amazonas und zu den Kirchen im Amazonasgebiet“, so habe er in der schlimmsten Zeit der Covid-Pandemie in Brasilien bei ihm, Steiner, angerufen und sich persönlich nach dem Wohlergehen der Bevölkerung erkundigt. In Amazonien hatte das Virus zu Beginn der Pandemie zehntausende Todesopfer gefordert, vor allem unter den Indigenen.

Steiner war acht Jahre lang Generalsekretär der brasilianischen Bischofskonferenz, der größten der Weltkirche. Er arbeitete die meiste Zeit im wohlhabenderen Süden Brasiliens, aus dem er auch stammt. Dennoch zog es ihn zum Ende seiner Karriere ins entlegene, vielfältig bedrohte Amazonien. Franziskus ernannte ihn 2019 nach der Amazonien-Synode zum Erzbischof von Manaus. „Ich mag, dass die Kirche hier in Bewegung ist, sie ist dynamisch und fröhlich“, erklärte Steiner dem deutschen Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat, mit dem er zusammenarbeitet. Gerade die Besuche in entfernten Gemeinden bereiteteten ihm viel Freude. Neben der Hilfe für die Bedürftigen legt der Erzbischof von Manaus großen Wert auf den Schutz der Natur und der indigenen Völker.

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Ehre, aber vor allem Verantwortung

Kardinal zu sein, sieht Steiner nicht als Ehre, sondern als eine Verantwortung, die er in der Kirche übernimmt. „Das Wichtigste, was ich in der Reaktion der Bischöfe und vieler Menschen sehe, die mich kontaktiert haben, ist die Freude darüber, einen Kardinal in Amazonien zu haben, dass Amazonien vom Papst nicht vergessen wurde".

„Werde ein bisschen mehr Arbeit haben“

An seiner täglichen Arbeit werde sich nichts ändern, er werde „nur ein bisschen mehr Arbeit haben“, erklärte der Erzbischof von Manaus, und jedenfalls freue er sich darauf, „noch intensiver am Aufbau dieser Kirche mitwirken zu können, die eine immer missionarischere, präsentere und lebendigere Kirche sein will". Steiner dankte auch für die Bekundungen der Zuneigung, der Nähe und der Freude und bat alle, für ihn zu beten, „damit ich diesen Dienst mit dem Papst gelassen ausüben kann und so der Kirche helfe, immer präsenter zu werden und das Reich Gottes, den auferstandenen Jesus, sichtbar zu machen".

Erzbischof Leonardo Ulrich Steiner stammt aus Forquilinha im Bundestaat Santa Catarina, wo er mit 15 Geschwistern aufwuchs. Er wird am 27. August 2022 ins Kardinalskollegium aufgenommen und tritt damit in den Kreis der Papstwähler ein.

(vatican news – gs)

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06. Juni 2022, 14:36