Bangladesch: Rohingya demonstrieren für sichere Rückkehr nach Myanmar
„Wir wollen nicht weiter als Flüchtlinge leben, wir wollen nach Hause“, sagte Mohammad Toha, einer der Organisatoren der Kampagne, gegenüber der Nachrichtenagentur EFE. Die Proteste fanden in den überfüllten Lagern in Cox's Bazar im Südosten Bangladeschs statt, in denen fast eine Million Rohingyas leben. Unter den Tausenden von Rohingya-Demonstranten befanden sich Flüchtlinge aller Altersgruppen, von Kindern bis zu älteren Menschen, die sich an mindestens 32 Orten in den Lagern versammelten. In einigen Gebieten wurden Angaben von EFE zufolge bis zu 10.000 Teilnehmer gezählt.
Die birmanische Regierung betrachtet die ethnischen bengalischen Rohingya, die muslimischen Glaubens sind und denen Anfang der 1990er Jahre die Staatsbürgerschaft entzogen wurde, als staatenlos und unterwirft sie seit Jahren als illegale Einwanderer aus Bangladesch einem Apartheidregime, obwohl sie seit Jahrhunderten im Bundesstaat Arakan im Westen Birmas leben. Zahlreiche Angehörige der Minderheit flohen die nach dem Ausbruch der Gewalt durch die Armee im August 2017 aus Myanmar. Die UNO bezeichnete diese Angriffe damals als ethnische Säuberung mit Anzeichen von Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die von internationalen Gerichten untersucht werden.
Mehrere Versuche der Rückführung gescheitert
Bislang sind zwei Versuche der bangladeschischen Behörden, die Rohingyas in Abstimmung mit Myanmar zurückzuschicken, mangels Zusicherungen gescheitert.
„Wir wollen, dass die Regierung von Myanmar uns die Staatsbürgerschaft gewährt, uns den Status eines Einheimischen verleiht und unsere Sicherheit und unseren Schutz garantiert. Wenn dies gewährleistet ist, werden wir alle bereit sein, nach Hause zurückzukehren“, sagte Toha. Der Aktivist erklärte, dass sie die Kampagne am Vorabend des Internationalen Flüchtlingstages ins Leben gerufen haben, da es keine Fortschritte bei der Rückführung oder der Verfolgung von Verbrechen gibt.
Dies ist die erste größere Mobilisierung von Rohingya in den Flüchtlingslagern, seit mehr als 100.000 an einer Demonstration im Jahr 2019 teilnahmen, um Gerechtigkeit und eine sichere Rückkehr nach Myanmar zu fordern. Die bangladeschischen Behörden hatten seither Demonstrationen wie diese verboten, bei denen es zu schockierenden Aufnahmen einer Flut von Flüchtlingen kam, die die Hügel des Lagers bedeckten, während sie an dem Protest teilnahmen.
„Dieses Programm soll ihnen die Rückkehr in ihre Heimat ermöglichen. Wir wurden darüber informiert, dass es eine friedliche Veranstaltung sein würde. Solange es Frieden gibt, haben wir kein Problem“, sagte Major Naimul Haque vom bewaffneten Polizeibataillon in den Rohingya-Lagern gegenüber EFE.
(efe - cs)
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