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Weizenfeld in der Nähe von Odessa Weizenfeld in der Nähe von Odessa 

Ukraine: Odessas Schlüsselrolle beim Weizenexport

Seit als 101 Tage führt Russland Krieg gegen die Ukraine. Bischof Stanislaw Schyrokoradjuk ist römisch-katholischer Bischof der ukrainischer Küstenstadt Odessa. Der Bischof berichtet im Interview mit Radio Horeb über die Lage und wie die Kirche den Menschen im Land hilft.

Nicht nur die Ostukraine wurde in der Nacht mehrmals durch Raketen bombardiert, auch der Westen des Landes sei durch Schüsse aufgeweckt worden, bestätigt Bischof Schyrokoradjuk. „Gott sei Dank, Odessa verteidigt sich sehr gut“, fügt der Bischof an. Die Kriegsschiffe stünden weit weg vom Hafen. Täglich gebe es aber bis zu 7 Schüße, die auf die Stadt fielen oder in deren Richtung geschossen würden.

Weizen ist zu einem Schlüsselelement in dem Konflikt geworden, der am 24. Februar mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine begann. Es droht eine weltweite Tragödie. Und da spiele Odessa eine Schlüsselrolle. Was das Thema Weizen so wichtig mache, seien vor allem die Zahlen. Es genüge zu sagen, dass die Ukraine und Russland zusammen ein Drittel der weltweiten Exporte abdecken. Allein die Ukraine exportiere ein Fünftel ihrer Weizen- und Maiserzeugung, nicht umsonst werde sie als „Kornkammer Europas“ bezeichnet. Das Grundproblem bestehe darin, dass ein Großteil des ukrainischen Getreides aufgrund des andauernden Konflikts bisher daran gehindert wurde, das Land zu verlassen.

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25 Millionen Tonnen Weizen

Schätzungen zufolge würden derzeit rund 25 Millionen Tonnen Weizen aus der letzten Ernte in den Häfen und Getreidespeichern der Unternehmen lagern. Die neue Produktion könnte bald eine ähnliche Menge, wenn nicht sogar mehr, zu den bereits vorhandenen Mengen hinzufügen. „Achtzig Prozent der Anbauflächen sind regulär besät, und die Produktion von 2022 wird mit der von 2021 vergleichbar sein, auch wenn Dünger und Treibstoff für die Traktoren fehlen“, berichtete der ukrainische Außenhandelsminister Taras Kachka in den letzten Tagen: „Wir sind in der Lage, eine mit dem Vorjahr vergleichbare Menge Weizen in die ganze Welt zu exportieren, aber das Problem ist, dass er das Land nicht verlassen kann. Wenn die Situation nicht bald bereinigt wird, besteht die Gefahr, dass das Getreide verrottet.“

Die wichtigste Lösung sei nach wie vor die Freigabe der in ukrainischen Häfen gestoppten Getreidefrachten, angefangen mit Odessa. Und hier komme das Problem der Minen in den Gewässern des Schwarzen Meeres ins Spiel. Deshalb sei es wichtig, dass Odessa zu seinem „sicheren Hafen“ werde. Das sei nicht nur für die Ukraine „lebenswichtig“.

(radio horeb/avvenire – mg)

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04. Juni 2022, 10:52