Bangladesch: Anteil der religiösen Minderheiten schrumpft
Dies teilte laut Pressedienst AsiaNews das Amt für Statistik in Bangladesch mit. So lebten der Volkszählung zufolge zum beobachteten Zeitpunkt (die Zählung wurde 2022 durchgeführt) rund 160 Millionen Einwohner im Land. Darunter waren mehr Frauen (83,34 Millionen) als Männer (81,71 Personen), was bedeutet, dass 100 Frauen 99 Männer gegenüberstehen. Darüber hinaus gaben 12.629 Personen an, transsexuell zu sein.
Die Volkszählung zeigt auch, dass der Anteil der religiösen Minderheiten im Land weiter schrumpft. Seit der Volkszählung 2011 stieg der Anteil der Muslime von 90,39 Prozent auf 91,04 Prozent. Umgekehrt sank der Anteil der Hindus von 8,4 Prozent auf 7,95 Prozent. Christen (0,30 Prozent), Buddhisten (0,61 Prozent) und andere Gruppen (0,12 Prozent) gingen ebenfalls zurück.
Gründe dafür sind die Auswanderung von Angehörigen religiöser Minderheiten, auch aufgrund zahlreicher Übergriffe. „Muslime gehen ins Ausland, um eine höhere Ausbildung und einen besseren Lebensstil zu erlangen; Hindus, Christen und Buddhisten folgen ihrem Beispiel und gehen ins Ausland. Viele von ihnen kehren nicht ins Land zurück", erklärte Nirmol Rozario, Präsident des Bangladesh Hindu, Buddhist, Christian Unity Council (BHBCUC), gegenüber AsiaNews. „Einige verlassen das Land aus Mangel an Sicherheit, da sie als religiöse Minderheit verfolgt werden.“
Nach Angaben von Ain o Salish Kendra, einer führenden Rechts- und Menschenrechtsorganisation, wurden zwischen Januar 2013 und September 2021 3.679 Angriffe auf Minderheiten in Bangladesch gemeldet.
Christliche Gemeinschaft im Land
Der Anteil der christlichen Gemeinschaft ging nur geringfügig zurück (von 0,31 Prozent auf 0,30 Prozent), aber die Gesamtzahl ihrer Mitglieder wuchs, wenn auch nicht so schnell wie die Gesamtbevölkerung. Insgesamt sind knapp 500.000 Menschen Mitglieder in verschiedensten christlichen Kirchen. Laut dem von der katholischen Bischofskonferenz von Bangladesch (CBCB) veröffentlichten Katholischen Verzeichnis gab es 2019 395.522 Katholiken gegenüber 343.104 im Jahr 2011. Dabei sind Christen bis heute häufig Opfer von Angriffen, Übergriffen und Unterdrückung.
(asianews – schw)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.