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Lambeth-Konferenz in Canterbury Lambeth-Konferenz in Canterbury 

GB: Anglikaner-Weltkonferenz in Canterbury mit Festmesse eröffnet

Die rund 660 anglikanischen Bischöfe bei der Lambeth-Konferenz stehen für etwa 2.000 Sprachen der Welt, sagte Erzbischof Welby bei der Tagung in Canterbury. Diese Vielfalt war auch bei der Festmesse hör- und sichtbar.

 Zu Beginn der von Ehrenprimas Justin Welby geleiteten Messe zogen rund 660 Bischöfinnen und Bischöfe aus 165 Ländern sowie die etwa 45 ökumenischen Gäste feierlich in die vollbesetzte Kathedrale von Canterbury ein. Die liturgischen Texte, Gebete und Gesänge erfolgten außer in Englisch in weiteren Sprachen der Kirchengemeinschaft, darunter Swahili, Bengali, Chinesisch, dem im südlichen Afrika verbreiteten Shona sowie Spanisch und Französisch. An der Feier nahmen neben Bürgern aus Canterbury auch 480 Ehepartner der Bischöfe teil.Erzbischöfin Vicentia Kgabe von Pretoria warb in ihrer Predigt um Einheit der Anglikanischen Gemeinschaft, die in 43 Kirchenprovinzen rund 77 bis 85 Millionen Gläubige umfasst.

Unterschiedliche Ansichten seien nicht gleichbedeutend mit „Trennung", so Kgabe. Die Kirche müsse gastfreundlich sein, nach innen und nach außen. "Diese Lambeth-Konferenz hat die Kraft und die Fähigkeit, die Welt und die Kirche zu heilen", so die südafrikanische Bischöfin. Die Mehrheit der teilnehmenden Bischöfe kommt aus Ländern des globalen Südens. Unter ihnen sind fast 100 Bischöfinnen. Das Tagungsprogramm für die anglikanischen Bischöfe, ihre mitgereisten Ehegatten und die Gäste etwa aus der katholischen und orthodoxen Kirche unter dem Motto „Gottes Kirche für Gottes Welt" hat bereits begonnen und dauert bis 8. August.

Die Lambeth-Konferenz ist ein alle zehn Jahre tagendes Weltbischofstreffen der Anglikanischen Kirche auf Einladung des Erzbischofs von Canterbury. Zur ersten Konferenz 1867 kamen 76 Bischöfe. Bei der aktuellen Konferenz sind 97 der 660 anwesenden Bischöfe weiblich, so viele wie bei keiner Konferenz zuvor. Die Mehrheit der Bischöfe kommt aus Ländern des globalen Südens. Das ursprünglich für 2020 geplante Treffen wurde aufgrund der Pandemie auf 2022 verschoben.Auf Einladung von Erzbischof Welby von Canterbury diskutieren die Delegierten, wie die Kirche auf Herausforderungen des 21. Jahrhunderts reagieren sollte. Dabei geht es konkret um Mission und Evangelisierung, Armut und Klimawandel, Missbrauchsprävention, anglikanische Identität, Versöhnung und menschliche Würde. Dieser Punkt umfasst auch die Frage nach dem Umgang mit homosexuellen Menschen, etwa ihre Priester- und Bischofsweihe sowie die Segnung gleichgeschlechtlicher Ehen. Das Thema wird in den verschiedenen Teilen der anglikanischen Weltgemeinschaft unterschiedlich gehandhabt. Es führte bereits bei der letzten Lambeth-Konferenz 2008 und im Vorfeld der aktuellen Konferenz zu Kontroversen.

(kna-mch)

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31. Juli 2022, 15:32