Kenia: „Hunger bedroht die Ärmsten, aber Politiker tun nichts“
Der Alarmschrei des kenianischen Erzbischofs schließt sich dem der zentralafrikanischen Bischöfe oder der Salesianermissionare im Tschad an. Bischof Anyolo äußerte die Befürchtung, dass die durch die Nahrungsmittelkrise verursachte Verzweiflung im Wahlkampf für die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen am 9. August instrumentalisiert werden könnte. „Wir sind besorgt, dass diese Situation von Kandidaten ausgenutzt werden könnte, die das Leid anderer zu Wahlzwecken ausnutzen“, sagte der Erzbischof, der die scheidenden Staatsoberhäupter kritisierte, die viel mehr hätten tun können, um die Auswirkungen der anhaltenden Dürre in Teilen Kenias zu lindern.
Eine Situation, die sich mit den Neuwahlen wahrscheinlich wiederholen wird, denn, so Erzbischof Anyolo: „Wir laufen Gefahr, dass die gewählten Führer dem gleichen Trend folgen, dass sie sich nicht um das Wohlergehen der Armen und Bedürftigen kümmern, sondern sich auf sich selbst und die Erhöhung ihrer Gehälter konzentrieren.“
Zu den vier aufeinander folgenden Dürrejahren, den Folgen der Covid-19-Pandemie und den Zerstörungen durch Heuschreckenplagen kämen nun noch die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine hinzu, die zu der Ernährungskrise in Kenia und am Horn von Afrika geführt hätten, weil die Lieferungen von Getreide und Düngemitteln blockiert wurden.
Darüber hinaus habe der enorme Anstieg der Kraftstoff- und Energiepreise die Kosten für die Bereitstellung humanitärer Hilfe in die Höhe getrieben, während die Unterbrechung der globalen Versorgungsketten die Beschaffung von Medikamenten für die schwer unterernährter Kinder sehr behindert habe.
(fides – mg)
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