Indien: US-Abgeordneter fordert Untersuchung im Fall Swamy
Mit dem Schritt will der Abgeordnete Juan Vargas an den ersten Todestag des 85-jährigen Jesuiten erinnern. Swamy, ein bekannter Verteidiger von Stammesangehörigen in Indien, starb am 5. Juli letzten Jahres als Gefangener in einem Krankenhaus in Mumbai in Erwartung seines Prozesses.
„Pater Stan war ein überzeugter Menschenrechtsverteidiger, der sein Leben der Aufgabe widmete, den Stimmlosen eine Stimme zu geben. Er setzte sich für die Rechte der indigenen Adivasi-Völker ein, bildete junge Gemeindeleiter aus und bemühte sich um Gerechtigkeit für viele misshandelte Gemeinschaften in Indien“, so der Abgeordnete in einer Presseerklärung.
„Als ehemaliger Jesuit bin ich entsetzt darüber, dass Pater Stan während seiner Haft unbarmherzig misshandelt und ihm die medizinische Behandlung verweigert wurde. Es ist mir eine Ehre, diese Resolution einzubringen, da wir uns an Pater Stan für sein lebenslanges Engagement für das Gemeinwohl erinnern.“ Die Resolution wurde von zwei Kongressabgeordneten mitgetragen.
Vargas hat am 5. Juli an einem internationalen Webinar zum Gedenken an den ersten Todestag von Pater Swamy teilgenommen. Unter den weiteren Teilnehmern waren der britische Abgeordnete Neale Hanvey, das Mitglied des Europäischen Parlaments Alviina Alametsä (EU), der australische Senator David Shoebridge und die UN-Sonderberichterstatterin Mary Lawlor.
Das Dorf, in dem er noch nie war
In der Resolution wird Indien unter anderem aufgefordert, ein unabhängiges Gremium einzurichten, um den Tod von Pater Swamy zu untersuchen, der am 8. Oktober 2020 unter dem Vorwurf der Kollaboration mit maoistischen Terroristen und der Beteiligung an einem gewalttätigen Vorfall im Dorf Bhima-Koregaon verhaftet wurde. Der Jesuit wurde dann neun Monate lang ohne Gerichtsverfahren unter den indischen Anti-Terror-Gesetzen festgehalten und starb kurz vor einer Kautionsanhörung.
Pater Swamy war einer von zehn Aktivisten, die bei den Ausschreitungen in Bhima-Koregaon verhaftet wurden, einem Dorf im Bundesstaat Maharashtra, von dem der Priester wiederholt sagte, dass er es noch nie in seinem Leben besucht habe.
In der Entschließung heißt es, die indischen Sicherheitsbehörden hätten Schadsoftware eingesetzt, um Hunderte von indischen Aktivisten ins Visier zu nehmen, und belastende Beweise auf den Geräten einiger in diesem Fall verhafteter Personen platziert. Die Gesetzgeber äußerten sich auch besorgt über den Missbrauch von Anti-Terror-Gesetzen zur Verfolgung von Menschenrechtsverteidigern und politischen Gegnern in Indien.
(ucanews – sk)
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