Amazonien: Neuer REPAM-Präsident will gemeinsame Pastoral aufbauen
Bischof Cob García von Puyo hat sein Amt als REPAM-Vorsitzender am 9. August angetreten. Er folgt auf den peruanischen Kardinal Pedro Barreto, den er als Freund und „unermüdlichen Arbeiter zugunsten von Amazonien“ bedankte. Barreto hatte vor einigen Monaten seinerseits den kürzlich verstorbenen brasilianischen Kardinal Cláudio Hummes als Leiter der Amazonien-Kirchenkonferenz CEAMA beerbt.
Unter den Anliegen, die der neue REPAM- Vorsitzende Cob García benannte, ist die kirchliche Zusammenarbeit in dem geographisch riesigen Raum, der neun südamerikanische Länder umfasst und aus oft kleinen und entlegenen Gemeinden besteht. Eine Herausforderung werde „darin bestehen, die Gemeinschaft und die Integration als Kirche mit unseren Bischofskonferenzen in unseren Amazonasländern in einer gemeinsamen Sache zu stärken“, sagte Cob. Diese gemeinsame Sache sei ein „theologischer Raum, in dem es darum geht, für Gottes Schöpfung zu sorgen, wo unsere Anliegen als Kirche über Ideen und gute Wünsche hinausgehen.“
Als zentrale Herausforderung bezeichnete Cob darüber hinaus die Verkündigung, bei der REPAM auch die Hilfe anderer kirchlicher Organisationen brauche. „Wir verpflichten uns, neue Wege der Evangelisierung zu eröffnen und eine gemeinsame Seelsorge aufzubauen, in der die entstehende Institution CEAMA, Frucht unserer Amazonien-Synode, eine kirchliche Schwester ist“, so Cob. Mit der CEAMA werde REPAM „den Weg teilen, um auf die pastoralen Herausforderungen unserer jungen Gemeinschaften zu antworten, die ein Leben in Fülle brauchen.“
REPAM („Red Eclesial Panamazónica“) wurde 2014 in Ecuador als kirchliches Netzwerk offiziell ins Leben gerufen. Es hat flache Hierarchien und besteht aus gut tausend lokalen und globalen Organisationen, die sich für Menschenrechte und Umweltschutz im Amazonasgebiet einsetzten. Evangelisierung stand bisher weniger im Mittelpunkt. Zu den REPAM-Mitgliedern gehört auch das deutsche Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat.
Die starke Rolle der Frauen
Cob García verwies im Text zu seinem Antrittsvideo auf die besondere Rolle von Frauen in Amazonien. Man dürfe nicht vergessen, „dass die Frauen in unserem Amazonasgebiet auf sozialer und pastoraler Ebene in der Kirche eine führende Rolle spielen“, so der Vorsitzende des Netzwerks, der in seinem eigenen Vikariat sehr bald, nachdem Franziskus das ermöglichte, indigene Frauen als permanente Akolythinnen beauftragte. Bei REPAM selbst haben zwei Frauen seit 2021 den stellvertretenden Vorsitz bei REPAM: die peruanische Indigene Yésica Patiachi und die brasilianische Don-Bosco-Schwester Maria Carmelita de Lima FMA aus Manaus. „Wir schätzen weiterhin ihren kirchlichen Dienst, der mit ihrer Kreativität und Intuition an der Erneuerung einer missionarischeren, geschwisterlicheren und synodalen Kirche mitwirkt“, würdigte der Bischof den Einsatz der Frauen.
Zuhören und Betrachten
Als Grundhaltung in der Kirche hob Cob García das Zuhören und die Kontemplation hervor. „Zuhören ist nicht nur ein Recht, sondern auch die beste Medizin bei der Suche nach Lösungen für das immer notwendiger werdende Miteinander von Respekt und Harmonie“, so der neue REPAM-Leiter. Der Kirche seien „die Schreie des Amazonas und der dort lebenden Menschen nicht fremd“. Zugleich müssten Gläubige „ständig üben und lernen“, wie sie Zuhören und Kontemplation miteinander verbinden können. „Kontemplation geht über das Betrachten hinaus; sie ist eine Frage: Was lehrt uns das, was wir sehen?“ Den Regenwald zu betrachten, heiße die Schönheit der Schöpfung Gottes zu betrachten und zu fragen, „wozu Gott dieses Naturwunder geschaffen hat“. Diese Form der Betrachtung führe in den Glauben: „Wir wollen tiefer in die göttliche Liebe eindringen“, so Cob.
Wider die Gier und die Ausbeutung
Die verwandelnde Liebe führe auch zu einer neuen Haltung dem Lebensumfeld gegenüber. Nächstenliebe und Liebe zu diesem Land „wird uns dazu bringen, anders zu handeln als diejenigen, die nur von der Gier nach Anhäufung von Reichtum getrieben werden, als diejenigen, die den Amazonas als unerschöpfliche Vorratskammer betrachten, aus der sie sich selbst bedienen können, ohne an die negativen Folgen für andere zu denken“, sagte der Bischof. „Die Liebe zum Wald führt uns dazu, das Leben in diesem Land, Gottes Geschenk an die Welt, zu verteidigen.“
(vatican news)
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