Bangladesch: Yunus unter Druck

Eine Analyse der katholischen asiatischen Nachrichtenagentur ucanews sieht darin ein politisch motiviertes Vorgehen gegen Yunus. Der Ökonom, der weltweit für sein Engagement gegen die Armut hohes Ansehen genießt, sei ins Fadenkreuz der in Dhaka regierenden „Awami League“ geraten.

Zwar seien frühere Korruptionsermittlungen gegen den 82-Jährigen im Sande verlaufen, doch das könne diesmal anders kommen. Ministerpräsidentin Sheikh Hasina wirft Yunus vor, sich am Geld der Armen zu bereichern, und nennt ihn einen „Blutsauger“.

Ministerpräsidentin Sheik Hasina 2018 bei einer Audienz beim Papst

Kleinkredite und Schmutzkampagne

Mit der von ihm gegründeten „Grameen Bank“, die seit den achtziger Jahren Millionen von armen Dorfbewohnern Kleinkredite gewährte, hat Yunus vielen Menschen den Weg aus der Armut gezeigt. 2006 wurde er dafür mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Doch die Analyse von ucanews spricht von einer erfolgreichen Schmutzkampagne der Regierung gegen Yunus, die dessen Ansehen im eigenen Land schwer beschädigt habe. Die Kampagne solle einen Einstieg des Wissenschaftlers in die Politik, mit der Yunus einmal liebäugelt habe, um jeden Preis verhindern.

(ucanews – sk)