Indien: Bischof tritt zurück und wird Einsiedler
Muricken war Weihbischof in der Diözese Palai der syro-malabarischen Kirche des östlichen Ritus. Wie ucanews berichtet, verließ er am 15. August sein Bischofshaus und bezog eine Einsiedelei, die er zuvor in Nallathanni im benachbarten Bistum Kanjirappally gebaut hatte. Er traf seine Entscheidung mit der Zustimmung der Synode der Syro-Malabarischen Kirche.
Ein besonderer Mensch, ein besonderer Bischof
Bischof Muricken sorgte 2016 für internationale Schlagzeilen, als er als erster Bischof in Indien eine seiner Nieren spendete, und zwar einem hinduistischen Patienten. Joseph Maleparampil, Generalsuperior der Missionskongregation vom Heiligsten Sakrament, schildert den 59-jährigen Mitbruder als außergewöhnlich bescheidenen Menschen, der bis zum Zeitpunkt seiner Bischofsweihe immer barfuß gegangen sei. Der Bischof selbst sagte, er freue sich darauf, den Rest seines Lebens „mehr im Gebet und in der Meditation zu verbringen und ein umweltfreundliches Leben abseits der Hektik und des Alltags eines Bischofs zu führen."
Er werde sich nun auf ein Leben konzentrieren, in dessen Mitte Christus stehe, so Muricken. „Das einsame Leben bedeutet nicht, dass ich die Welt hasse, sondern dass ich die Welt nach dem Willen Gottes sehe, der der Schöpfer ist." Viele Menschen behandelten die Welt wie einen Gebrauchsgegenstand und nutzten die Umwelt für ihren Luxus aus. „Mein Versuch als Einsiedler ist es, in der Welt nach dem Willen des Schöpfers zu leben."
Dabei habe er sich für einen abseits gelegenen Ort entschieden, sodass nicht ein großes Publikum bei ihm vorbeikommt und in ihm eine Attraktion sieht, sondern nur Menschen, die wirklich seinen Rat suchen. Im Ausnahmefall sei er dazu bereit, als Bischof einzuspringen, etwa bei Weihen.
Muricken wurde am 16. Juni 1963 in Muttuchira, einer Dorfgemeinde in der Diözese, geboren. Er hat einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften, trat danach ins Priesterseminar ein und empfing 1993 die Priesterweihe.
(ucanews – schw)
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