Neuer Kardinal Marengo: „Wenn jeder von uns seine Pflicht erfüllt...“
Gabriella Ceraso und Anne Preckel – Vatikanstadt
Für den 1974 geborenen Italiener kam die Ernennung ziemlich überraschend, wie kurz nach der Bekanntgabe durch den Papst gegenüber Radio Vatikan sagte. Er habe diese als einen „brüderlichen und unerwarteten Moment“ erlebt. Dass der Papst sich „so sehr um eine Kirche in absoluter Minderheit kümmert wie die in der Mongolei“, erfülle ihn mit tiefer Dankbarkeit.
Kleine, lebendige Kirche
Die mongolische katholische Kirche ist klein: um die 1.400 Gläubige gibt es in einer Gesamtbevölkerung von knapp dreieinhalb Millionen. Organisiert sind sie in acht Pfarreien. Bischof Marengo ist seit zwei Jahren Apostolischer Präfekt in der mongolischen Hauptstadt; 2020 wurde er auch zum Bischof geweiht. In der Mongolei ist der erste Consolata (IMC)-Missionar des Landes bereits seit 2001 tätig. Er ist Pfarrer der kleinen Gemeinde Maria Mutter der Barmherzigkeit in Arvaiheer. Ob Seelsorge und Tageszentren, Handwerksprojekte für Frauen, Rehabilitierung von ehemaligen Alkoholikern oder die Arbeit mit Kindern und Schülern – die Aufgaben des Missionars sind vielfältig und nah am Menschen.
Dienst und Demut
Marengo versteht sein Wirken als Dienst. Dass Franziskus ihn mit der Ernennung zum Kardinal um Unterstützung des Bischofs von Rom bittet, erfüllt ihn mit Demut.
„Ich weiß nicht, was ich anbieten kann, außer meiner Hingabe, meinem Weitergehen auf den Wegen des Evangeliums, wie es mich die Schule der Mission gelehrt hat, als Diener der Kirche in ständigem Einklang mit dem Heiligen Vater. Ich glaube, es ist ein sehr anspruchsvoller Dienst, aber gleichzeitig möchte ich ihn in die Hände der Mutter Gottes legen, damit sie ihn leiten kann. Ich denke, wenn jeder von uns seine Pflicht dort erfüllt, wo der Herr ihn darum bittet, kann dies der Kirche dazu dienen, das Evangelium immer transparent zu machen und den Herrn Jesus dort bekannt zu machen, wo er ist.“
Marengo ist unter 50 und der jüngste der neuen Kardinäle, ebenso wie des gesamten Kollegiums. „Das ist eine Überraschung, durch die ich mich noch kleiner fühle, weil ich weiß, dass ich in ein Kollegium mit Menschen komme, die weitaus erfahrener sind als ich und über große Weisheit und großes Wissen verfügen. Ich habe also das Gefühl, dass ich von all denen lerne, die mehr Erfahrung haben“, merkt er dazu an. Bald Kardinal zu sein, bedeute für ihn, „den Weg der Kleinheit, der Demut und des Dialogs weiterzugehen“, bekräftigt er.
30 Jahre diplomatische Beziehungen
Nach dem Studium der Philosophie und einem Doktorat in Missionswissenschaft in Rom hatte Giorgio Marengo im Juni 2000 seine ewige Profess als Consolata-Missionar abgelegt. Seit 2001 ist er Priester.
(vatican news – pr)
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