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Die verheerende Explosion im Beiruter Hafen am 4. Juli 2020 Die verheerende Explosion im Beiruter Hafen am 4. Juli 2020 

Libanon: Rufe nach internationaler Untersuchung der Katastrophe

Der libanesische Staat habe nichts getan, um die verheerende Explosion vor zwei Jahren im Hafen von Beirut aufzuklären.

Auch hätten Opfer und Familien bis heute keine Entschädigungen erhalten. Dies kritisierten die Bischöfe der maronitischen Kirche bei einem Treffen in Dimane im Libanon. Der Patriarch der maronitischen Christen, Kardinal Bechara Rai, sagte bei einem Gottesdienst für die Opfer der Katastrophe: „Heute haben wir es mit zwei Verbrechen zu tun: der Explosion und der Blockade der Ermittlungen“. Rai warf den libanesischen Behörden und der Justiz Unterlassung, Mittäterschaft und Mitwisserschaft vor.  

Papst Franziskus hatte bereits am Mittwoch während seiner wöchentlichen Generalaudienz an die Explosion erinnert. Seine Gedanken seien „bei den Familien der Opfer dieses katastrophalen Ereignisses" und bei dem „geliebten libanesischen Volk", sagte Franziskus.

„Nationale und humanitäre Katastrophe“

Kardinal Rai forderte erneut eine internationale Untersuchung der Explosion im Beiruter Hafen. Von einer zukünftigen libanesischen Regierung und vom designierten Ministerpräsidenten Nadschib Mikati verlangt der Kardinal, eine solche Untersuchung mit hoher Priorität zu ermöglichen. Der sunnitische Großmufti des Libanon, Scheich Abdul Latif Derian, sagte: Die Verursacher der Explosion verdienten die „schwerste Strafe und Vergeltung“, da sie Schuld seien an einer „nationalen und humanitären Katastrophe“.

Bei der Explosion im Beiruter Hafen am 4. August 2020 kamen über 200 Menschen ums Leben, über 6.500 wurden verletzt, 300.000 wurden obdachlos.

Die maronitische Kirche ist eine mit der römisch-katholischen Kirche unierte Kirche und eine der größten Religionsgemeinschaften im Libanon.

(kap/vatican news – mch)

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05. August 2022, 09:47