Entführte Ordensfrauen in Nigeria wieder frei: Dank und Freude
Benedikt Mayaki, SJ und Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Schwester Ascensio Madukaji ist Missionsdirektorin der Kongregation der „Sisters of Jesus the Saviour" (SJS) in Rom. Die Nachricht von der Entführung war für sie und alle Mitschwestern ein Schock:
„Es war eine schreckliche Situation. Das traurige Ereignis ereignete sich am Sonntag, den 22. August ", erinnert sich die Ordensfrau. Die Schwestern seien auf dem Weg gewesen, um an der Dankesmesse für die Ablegung der ewigen Gelübde einer anderen Kollegin teilzunehmen, die am Vortag stattgefunden hatte. Kurz nachdem sie sich auf den Weg gemacht hatten, wurden ihre Mitschwestern von Männern, die Schwester Madukaji als „Fulani-Hirten" bezeichnete, angesprochen und entführt:
„Sie wurden in den Busch verschleppt und verbrachten zwei ganze Tage ohne Essen, ohne Trinken. Ohne irgendetwas waren sie zwei Tage im Busch", berichtet Schwester Madukaji weiter.
Intensive Rosenkranz-Gebete - unversehrte Rückkehr der Entführten
Entführungen sind in Nigeria keine Seltenheit, meist hoffen die Täter auf Lösegeld. Auch in diesem Fall war das so, berichtet die Missionsdirektorin der Kongregation der „Sisters of Jesus the Saviour" in Rom. Die Entführer hätten Kontakt zu einigen Schwestern und Familienmitgliedern der entführten Schwestern aufgenommen. Nigerias Bischöfe haben davon abgeraten, Lösegeld für entführte Priester und Ordensleute zu zahlen, da sie befürchten, dass dies die Kriminalität fördern könnte. Die Ordensfrauen setzten auf Gebete:
„Als wir von den Geschehnissen erfahren haben, haben wir sofort angefangen zu beten. In der Tat haben wir 24 Stunden lang Rosenkränze gebetet - Tag und Nacht. Anbetung und Rosenkranz. Wir haben den Herrn und die Heilige Jungfrau Maria um Fürsprache für eine schnelle und sichere Rückkehr unserer Mitschwestern gebeten. Und auch Menschen auf der ganzen Welt haben für uns gebetet. Das wissen wir. Und dann, nach zwei Tagen, kamen unsere Mitschwestern wieder frei. Ich möchte gerne allen danken, die uns im Gebet und durch Nachrichten unterstützt haben. Wir sind dem allmächtigen Gott dankbar, dass unsere Mitschwestern wieder freigekommen sind ", drückt Schwester Madukaji die Erleichterung und Freude der Kongregation der „Sisters of Jesus the Saviour" aus.
Die Lage in Nigeria bleibt unsicher
Die vier Mitschwestern der Gemeinschaft, die sich um behinderte, arme und alte Menschen kümmert, waren am Sonntag in der Grenzregion zwischen den Bundesstaaten Imo und Abia verschleppt worden; auf dem Weg zur Messe. In jüngster Zeit gab es in Nigeria mehrere Fälle von gewaltsamen Tötungen und gewaltsamen Entführungen, darunter immer wieder auch Priester, Ordensleute und Leiter verschiedener religiöser Gemeinschaften.
Im Jahr 2022 wurden erneut mehrere Priester in Nigeria entführt, einige getötet. Der schreckliche Angriff auf Gläubige in der katholischen Kirche St. Francis Xavier in Owo am Pfingstsonntag, bei dem mehr als 40 Menschen starben, schockierte sowohl religiöse als auch zivile Parteien im Land.
Erst Mitte August hatten Bewaffnete einen katholischen Priester und einen Seminaristen entführt. Die beiden Männer wurden kurz darauf wieder freigelassen. Am 25. Juni war Pater Vitus Borogo aus der Erzdiözese Kaduna von bewaffneten Personen an der Straße Kaduna-Kachia getötet worden. Im darauf folgenden Monat, am 15. Juli, wurde Pater John Mark Cheitnum von seinen Entführern brutal getötet, während ein anderer Priester, der zur gleichen Zeit mit ihm entführt wurde, sich glücklicherweise befreien konnte.
Im Mai war das Oberhaupt der Methodistischen Kirche in Nigeria entführt und einen Tag später wieder freigelassen worden. Ob die nach der Entführung geforderte Lösegeldforderung von 100 Millionen nigerianischen Naira, ungefähr 200.000 Euro, gezahlt wurde, ist nicht bekannt. Die nigerianische Regierung hat wiederholt versprochen, dem Sicherheitsproblem ein Ende zu setzen.
(vatican news-sst)
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