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Bei Protesten in Sri Lanka Bei Protesten in Sri Lanka 

Sri Lanka: Katholischer Priester und Demonstrant auf Kaution frei

Ein katholischer Priester, der als Schlüsselfigur der Proteste gegen die Regierung in Sri Lanka fungierte, wurde auf Kaution freigelassen, nachdem er sich selbst einem Gericht gestellt hatte.

Amila Jeewantha Peiris ist Pfarrer in Niwithigala und eine prominente Figur in der Protestbewegung, die über Monate den Rücktritt des – inzwischen abgelösten - Präsidenten Rajapaksa fordert. Der Agentur ucanews zufolge erschien der katholische Priester am 12. August vor einem Gericht in der Hauptstadt Colombo und wurde gegen die Hinterlegung von zwei persönlichen Bürgschaften in Höhe von jeweils 500.000 srilankischen Rupien (etwa 1.375 US-Dollar) auf Kaution freigelassen.

Die lähmende Wirtschaftskrise, die den Inselstaat erfasst hat, hatte den 45-jährigen Pfarrer aus einem abgelegenen Dorf von Plantagenarbeitern in der Diözese Ratnapura im Süden Sri Lankas veranlasst, sich den Demonstranten in Colombo anzuschließen. Daraufhin suchten Polizeibeamten Ende Juli in seinem Elternhaus und in einer Kirche in Balangoda nach ihm. Dies veranlasste den Pfarrer, eine Petition an den Obersten Gerichtshof zu richten, um seine drohende Verhaftung zu verhindern.

Der Pfarrer genießt die Unterstützung zahlreicher Kirchenleute

Die Staatsanwälte lehnten die Petition mit der Begründung ab, Peiris sei wegen Verstoßes gegen einen Gerichtsbeschluss angeklagt und habe sich der Verhaftung entzogen. Zur Last gelegt werden dem Priester unter anderem die Teilnahme an einer illegalen Versammlung, Beschädigung öffentlichen Eigentums, die Behinderung öffentlicher Bediensteter bei der Ausübung ihrer Pflichten sowie Körperverletzung.

Der Pfarrer genießt die Unterstützung zahlreicher Kirchenleute. Am Tag seiner Anhörung versammelten sich mehrere Hundert Demonstranten, darunter ein Bischof, Priester, Ordensfrauen, Anwälte und Aktivisten, zu einem stillen Protest vor dem Gericht in Colombo.

Hintergrund

Sri Lanka steckt in der schwersten Wirtschaftskrise seit seiner Unabhängigkeit 1948. Seit Monaten halten die Demonstrationen gegen das Missmanagement von Ex-Präsident Rajapaksa und seiner Familie an, das inzwischen zum Staatsbankrott geführt hat und den Präsidenten zu Flucht und Rücktritt zwangen. Wegen des Devisenmangels können seit Monaten keine lebenswichtigen Güter wie Lebensmittel, Treibstoff oder Medikamente mehr importiert werden, was zu hohen Preisanstiegen im ganzen Land geführt hatte. Auch die Interimsregierung hat harte Maßnahmen gegen die weiter anhaltenden Proteste angekündigt.

(ucanews – gs)

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15. August 2022, 13:48