Caritas muss Arbeit in Algerien beenden
Die Schließung wurde von den algerischen Behörden angeordnet, ohne den Bischöfen der katholischen Kirche Algeriens eine offizielle und ausführliche Begründung für diese Maßnahme zu übermitteln. Ansässige vermuteten gegenüber dem vatikanischen Infodienst Fides, dass die Caritas nicht als karitativer Arm der katholischen Kirche betrachtet werde, der im Bereich der humanitären Hilfe und Unterstützung tätig sei, sondern lediglich als ausländische Nichtregierungsorganisation (NGO). Die Politik in Algerien beschränkt ausländische und multinationale NGOs massiv.
Vermutungen, aber keine Gründe
Alle Mitteilungen des Innenministeriums enthielten allgemeine Hinweise auf die Tatsache, dass die katholische Kirche angeblich eine nicht zugelassene Organisation „deckt", die in „illegale" Aktivitäten verwickelt sei, ohne jedoch konkrete Hinweise auf Gesetzesartikel zu geben, gegen die verstoßen worden sein soll.
Die Initiativen der Caritas Algerien wurden zugunsten der schwächsten Teile der algerischen Bevölkerung, von der sich 97 Prozent zum Islam bekennt, geplant und umgesetzt. Wie Fides hervorhebt, hat sich die Caritas in Algerien auch mit dem Phänomen der Migranten befasst und vor allem Kranken und Minderjährigen mit humanitären Initiativen geholfen, ohne sich jemals politisch zu äußern oder politisch motivierte Mobilisierungen zu unterstützen.
Die Kirche bleibt ihrem Auftrag treu
„Natürlich", so heißt es in der Mitteilung, die vom emeritierten Erzbischof von Algier und Caritas-Verantwortlichen Paul Desfarges unterzeichnet wurde, „bleibt die katholische Kirche ihrem karitativen Auftrag im Dienste der Geschwisterlichkeit treu", in Einheit „mit allen Menschen guten Willens".
„Die katholische Kirche", so schließt das vom Erzbischof unterzeichnete Kommuniqué, „möchte all jenen danken, die im Laufe der Jahre und auf unterschiedliche Weise dazu beigetragen haben, dieses Werk im Dienste der Schwächsten und des algerischen Volkes ins Leben zu rufen“.
Die Zahl der Christen in Algerien wird heute auf 80.000 bis 90.000 geschätzt. Davon sind rund 5.000 bis maximal 10.000 katholisch, wobei es keine genauen Zahlen gibt.
(fides/poi – sm)
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