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Schwester Suellen Tennyson Schwester Suellen Tennyson 

USA/Burkina Faso: Ordensschwester berichtet über Entführung

Fünf Monate war die 83-jährige Suellen Tennyson in der Hand muslimischer Entführer in Burkina Faso. Nun ist die US-amerikanische Ordensschwester wieder frei und teilt Details ihrer dramatischen Erfahrung, einige davon überraschend.

So berichtete Suellen diese Woche in einem Interview, einer der Entführer habe ihr einen zerschlagenen Zehennagel versorgt und begonnen, ihr die Füße zu waschen. Sie hatte sich die Wunde auf einer stundenlangen und rabiaten Motorradfahrt durch die westafrikanischen Wälder zugezogen, wo sie einer rivalisierenden muslimischen Gruppe übergeben worden war.

„Ich sitze da, und dieser muslimische Mann wäscht mir die Füße. Und ich sagte: ,Gott, geht hier etwas vor?‘ Es war, als ob Gott ihn auf irgendeine Art und Weise benutzt hätte. Ich war einfach verblüfft“, berichtete die Marianiten-Schwester gegenüber der Zeitung der Erzdiözese New Orleans, „Clarion Herald“. Auch habe man ihr irgendwann ein Sofa organisiert, damit sie nicht mehr auf dem Boden schlafen musste.

Schwester Suellen war Anfang April aus dem kirchlichen Gesundheitszentrum in Yalgo von einer Gruppe bewaffneter Männer entführt worden, wo sie seit 2013 mit zwei anderen Ordensfrauen und weiteren Mitarbeitern wirkte. Die Sicherheitslage im nördlichen und östlichen Burkina Faso hat sich Beobachtern zufolge in den letzten zwei Jahren aufgrund der Präsenz bewaffneter Gruppen stark verschlechtert.

Halt gaben ihr Gebete

Während ihrer Entführung sei sie an Malaria erkrankt und habe fast zehn Kilogramm abgenommen, so die Ordensschwester in dem Interview weiter, gegessen habe sie immer nur Spaghetti, Reis und Sardinen. Mehrere Monate habe sie im Freien unter einem Ast- und Blätterzelt geschlafen. Halt in dieser schweren Zeit hätten ihr die Gebete und Bibelverse gegeben, die sie frei aus dem Kopf rezitierte. „Ich ging jeden Tag durch meine Messe. Ich habe jeden Teil der Messe mitgemacht und die geistliche Kommunion empfangen. Das erhielt mich aufrecht, denn ich hatte nichts.“

Für ihre Freilassung sei kein Lösegeld gezahlt worden, so Suellen, die kaum fassen kann, dass sie noch am Leben ist. Ende August war die ehemalige internationale Leiterin der Marianiten vom Heiligen Kreuz im benachbarten Niger freigelassen und in die Obhut der US-Botschaft übergeben worden.

Von New Orleans aus brachte Schwester Suellen Dank dafür zum Ausdruck, dass ihr Leben verschont wurde - und für das Engagement aller Mitwirkenden an ihrer Freilassung. Die Ordensfrau ist in medizinischer Betreuung und kommt langsam wieder zu Kräften.

(ucanews - pr)

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16. September 2022, 10:30