Indonesien: Kirche als eine Gemeinschaft der Hoffnung
Unter den verschiedenen Möglichkeiten, die Harmonie zu fördern, habe die Ortskirche auch eine besondere „Katechese in Pillen“ gewählt: In allen Pfarreien der Erzdiözese, so berichtet der Kardinal, werde vor dem Schlusssegen jeder Messe eine dreiminütige Katechese über die Soziallehre der Kirche gehalten. Als Beispiele werden von Laien geleitete kirchliche Bewegungen wie die „Let's Go to School“-Bewegung genannt, die Stipendien für wirtschaftlich schwache Schüler für den Besuch von Schulen und Hochschulen bereitstellt. „Die Sorge um unsere armen, leidenden und verletzlichen Brüder und Schwestern ist unsere Priorität“, sagt der Kardinal.
Bischof Suharyo vertritt in seiner Diözese eine Vision, die er mit den Worten zusammenfasst: „Die Kirche als Gemeinschaft der Hoffnung“. „Wir leben unseren Glauben in Gemeinschaft. Inspirierende Formeln wie diese verleihen Kreativität bei der Verkündigung und dem Leben des Evangeliums“, stellt er fest. Ein solcher Ansatz, so erinnert er sich, wurde auch in der Erzdiözese Semarang gefördert, die der Erzbischof in der Vergangenheit 12 Jahre lang leitete, und wird nun auch in Jakarta vorgeschlagen.
Modell des gemeinsamen Weges
Alles läuft nach dem synodalen Modell des „gemeinsamen Weges“, was es recht einfach machte, der Gemeinschaft der Gläubigen die Leitlinien und Schlüsselworte der Synode zur Synodalität „Gemeinschaft, Teilhabe, Mission“ vorzuschlagen.
Gemäß den Leitlinien der Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen (Fabc) pflegt die katholische Kirche in Indonesien den Dialog auf drei Ebenen: Die erste Ebene ist der Dialog mit anderen religiösen Gruppen, insbesondere mit den Muslimen, denn 87 Prozent der Bevölkerung des Landes sind Muslime. Die zweite Ebene ist der Dialog mit den Armen, der als die Hauptaufgabe der Kirche angesehen wird. Der dritte Bereich ist der kulturelle Dialog, der als der schwierigste in der Gesellschaft gilt.
Denn, so der Kardinal, die größte Herausforderung für die Kirche in Indonesien sei es, „die katholische Gemeinschaft in Indonesien mehr im Einklang mit Gaudium et spes und der Soziallehre aufzubauen“, was die Präsenz im öffentlichen Leben, in der Wirtschaft und in der Kultur einschließt.
In diesem Rahmen lädt die Kirche als Ganzes die Gläubigen ein, kreative Wege zur Verwirklichung der Werte der „Pancasila“ (der Charta der fünf Grundsätze der Nation) zu erkunden und über die Soziallehre der Kirche nachzudenken. Die katholische Gemeinschaft in Indonesien, so erinnert der Erzbischof, fördert das von Albertus Soegijapranata, dem ersten Bischof von Indonesien, formulierte Motto, das für jeden Getauften die Herausforderung darstellt, „100 Prozent katholisch und 100 Prozent indonesisch zu sein“.
(fides - mg)
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