Moskau: Katholischer Erzbischof wirbt nach Putin-Rede für Dialog
„Ich denke, der Weg ist wie von Papst Franziskus aufgezeigt: Immer Kanäle offen halten, ohne abzustreiten, wie die Dinge stehen, aber gleichzeitig nicht ganz dicht machen", führte Pezzi weiter aus. Er machte zugleich deutlich, dass eine Lösung schwierig sei: „Das größte Problem scheint mir, eine Lösung zu finden, die keine Seite als Niederlage empfindet."
Russlands Präsident Putin hatte am Mittwoch eine Rede an die Nation gehalten. In der TV-Ansprache kündigte er eine teilweise Mobilisierung mit Reservisten des Landes an. Außerdem beschuldigte er den Westen, in der Ukraine Krieg zu führen und auch zum Einsatz von Atomwaffen bereit zu sein.
Russland läuft auf diese Weise laut Erzbischof Pezzi wohl „Gefahr, sich zu isolieren". Der Moskauer Bischof warb eindringlich für Dialog: „Es scheint mir objektiv schwierig, dass irgendjemand bereit ist, den ersten Schritt zu tun. Daher ist es notwendig, weiterhin auf kreativen Maßnahmen zu bestehen, wie Franziskus sagt, um neue Wege für Frieden einzuschlagen". Die kleine katholische Gemeinschaft in Russland bemühe sich, in diese Richtung zu gehen.
Am Donnerstag hatten sich auch der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und der russische Außenminister Sergej Lawrow am Rande der UNO-Generalversammlung ausgetauscht.
(sir - sst)
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