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Beim Anschlag des IS auf eine Missionsstation wurden mehrere Gebäude angezündet, darunter eine Kirche Beim Anschlag des IS auf eine Missionsstation wurden mehrere Gebäude angezündet, darunter eine Kirche 

Mosambik: Sorge nach Terroranschlag auf Mission

Kirchenvertreter und Politiker im südlichen Afrika haben die Ermordung von Schwester De Coppi in Mosambik scharf verurteilt. Erzbischof Inácio Saúre spricht von einem „äußerst gewaltsamen Krieg“, der soziale Infrastruktur zerstöre und vorwiegend die Leben von Armen fordere.

Die Comboni-Missionarin Maria De Coppi wurde beim Überfall auf eine kirchliche Missionsstelle in Chipene, im Norden Mosambiks, erschossen. Mitschwestern sowie Missionare konnten sich retten.

Mosambiks Präsident Filipe Nyusi bestätigte Augenzeugenberichte, wonach Extremisten seit dem Wochenende mindestens sechs Menschen enthauptet hätten. Drei weitere Zivilisten seien entführt und dutzende Häuser in Brand gesteckt worden. Schauplatz der Attentate waren die Unruheprovinz Cabo Delgado und die südlich gelegene Region Nampula. „Wir betonen, dass der Kampf gegen Terrorismus weitergeht, denn Terrorismus kennt keine Grenzen", wird der Staatschef zitiert.

Präsident Filipe Nyusi
Präsident Filipe Nyusi

„Wir betonen, dass der Kampf gegen Terrorismus weitergeht, denn Terrorismus kennt keine Grenzen“

IS bekennt sich 

Wie die BBC berichtet, hat die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) die Ermordung der Ordensfrau Maria De Coppi und drei weiterer Christen für sich reklamiert. Mit dem Anschlag in der Nacht vom 6. auf den 7. September wollte die Gruppe nach eigenen Worten die „Verbreitung des Christentums" stoppen. Entsprechend habe man bei dem Attentat eine Kirche, zwei Fahrzeuge und anderen Besitz der Missionare verbrannt.

Entwicklungen im Land bereiten große Sorge

„Tief besorgt" zeigte sich auch die Bischofskonferenz des Südlichen Afrika über die Entwicklungen. In einer Solidaritätsbekundung betonte Bischof Sithembele Sipuka in Pretoria: „Es gibt nichts, wodurch wir euch in dieser Stunde trösten könnten, außer durch unsere Zusage, dass wir mit euch trauern. Man bete für die Bewohner der betroffenen Regionen sowie für die „Umkehr" jener, die „Unschuldige ermorden".

„Es gibt nichts, wodurch wir euch in dieser Stunde trösten könnten, außer durch unsere Zusage, dass wir mit euch trauern“

Hintergrund

Seit 2017 ist die Region Cabo Delgado Schauplatz von Anschlägen durch Islamisten. Diese stellten zeitweise ganze Städte unter ihre Gewalt. In den vergangenen Monaten ist es Friedenstruppen aus Ruanda und dem südlichen Afrika gelungen, die Lage unter Kontrolle zu bringen; jedoch gab es zuletzt erneut vermehrt Angriffe. Laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR lebten Ende August 946.000 Binnenvertriebene in Cabo Delgado.

Über zwei Millionen Menschen leben in der Region Cabo Delgado
Über zwei Millionen Menschen leben in der Region Cabo Delgado

Der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Matteo Zuppi, äußerte großes Bedauern über den Tod der Ordensfrau, die seit 60 Jahren in Mosambik gelebt habe. Nach Schwester Luisa Dell'Orto in Haiti Ende Juni sei damit erneut eine Ordensfrau Opfer eines Anschlags geworden. Er bete dafür, dass Mosambik, wo nach vielen Jahren großer Stabilität die Gewalt wieder aufflamme, Frieden und Versöhnung finde, erklärte Kardinal Zuppi.

(kna-sm)

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08. September 2022, 14:56