Suche

Rohingya in Bangladesch Rohingya in Bangladesch 

Myanmar: Tote Bootsflüchtlinge geborgen

Bei der Bergung eines Bootes, das über 60 Personen transportierte, konnten sechs Angehörige der Volksgruppe der Rohingya nur noch tot geborgen werden. Immer wieder versuchen Rohingya, die massiv verfolgt werden, aus Myanmar zu fliehen.

Am 29. August wurden sechs Leichen und 59 überlebende Rohingya auf einem Boot entdeckt, das in der Nähe einer Insel im Ayeyarwady-Delta von Myanmar trieb, wie ucanews berichtet. Die Küstenwache hatte das Boot angehalten, nachdem berichtet worden war, dass es seit mehreren Tagen in der Nähe der Insel Gayatgyi vor der Küste trieb, berichtete BenarNews unter Berufung auf einen früheren Bericht von Radio Free Asia.

Anwohner erzählten, dass drei Männer und drei Frauen verhungert seien und dass ein Kind, das auf dem Boor war, später starb, nachdem die Überlebenden zu einer Polizeistation in der Gemeinde Bogale, etwa 100 Kilometer südwestlich der Handelshauptstadt Yangon, gebracht worden waren.

Rohingya leiden unter Verfolgung und Unterdrückung

Immer wieder kommt es zu Fluchtversuchen über das Meer durch Angehörige der Rohingya. So sind erst bei einem Unglück vor drei Monaten ein Dutzend Menschen gestorben, nachdem ihr Boot auf dem Weg nach Malaysia gekentert war. Die Gruppe der Rohingya ist in Myanmar ständiger Verfolgung und Unterdrückung ausgesetzt, so wurden erst vor einigen Tagen 53 Menschen festgenommen. Diejenigen, die in Myanmar bleiben, leben unter schwierigen Bedingungen.

Rohingya aus Dörfern und Lagern im Bundesstaat Rakhine berichteten, dass sie unter der Junta mit immer strengeren Regeln konfrontiert sind und ihre Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist.

Hintergrund

Rohingya-Muslime, denen in Myanmar faktisch die Staatsbürgerschaft verweigert wird, werden regelmäßig verhaftet, wenn sie versuchen, vor den schlimmen Bedingungen in Rakhine zu fliehen. Mehr als 600.000 Rohingya sind in Rakhine weiterhin der Verfolgung und Gewalt der Regierung ausgesetzt, zwei Jahre nachdem ein militärisches Vorgehen mehr als 740.000 zur Flucht nach Bangladesch gezwungen hatte.

Zehntausende sind aus Rakhine geflohen und haben überfüllte und unsichere Boote nach Malaysia, Indonesien und Thailand bestiegen. Menschenrechtsgruppen berichten, dass diejenigen, die in Myanmar geblieben sind, unter entsetzlichen Bedingungen in Lagern und Dörfern gefangen sind und keinen Zugang zu angemessener Nahrung, medizinischer Versorgung, Bildung und Lebensunterhalt haben.

Myanmar sieht sich wegen der Menschenrechtsverletzungen an den Rohingya zunehmendem Druck seitens der internationalen Gemeinschaft ausgesetzt, und der Internationale Gerichtshof hat Anklage wegen Völkermordes erhoben. Myanmar betrachtet die Rohingya als Bengalen und hält sie für Eindringlinge aus dem benachbarten Bangladesch, obwohl die meisten ihrer Vorfahren schon seit Jahrzehnten im Land leben.

(ucanews -schw) 
 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

01. September 2022, 11:57