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Nach den Unwetten in Pakistan Nach den Unwetten in Pakistan 

Pakistan: Bischöfe bitten nach Überschwemmungen um Hilfe

Nach den jüngsten Monsunüberschwemmungen in Pakistan haben drei Bischöfe der am stärksten betroffenen Diözesen um mehr Hilfe gebeten. Insbesondere geht es um Nahrungsmittel, die Reparatur beschädigter Häuser und die medizinische Versorgung der Opfer. Das südasiatische Land wird seit Beginn der Regenzeit in diesem Sommer von Rekordüberschwemmungen heimgesucht.

So beschreibt Bischof Rehmat aus Faisalabad, wie selbst die Armen vor Ort Geld spenden, Christen und Muslime. „Aber es ist nicht genug.“ Große Teile seiner Provinz seien abgeschnitten, Hauptverkehrsstraßen überflutet und Brücken zerstört worden. „Wir fühlen uns hilflos, aber geistig sind unsere Leute sehr stark. Sie haben einen großen Glauben, weil sie wissen, dass sie all diese Schwierigkeiten überwinden werden.“

Bauern wegen Landpacht unter Druck

Bischof Shukardin aus Hyderabad macht sich vor allem Sorgen um örtliche Landwirte in der Provinz Sindh im Südosten des Landes, die mit den Einnahmen des Verkaufs ihrer Feldfrüchte normalerweise Landpacht zahlen. Allerdings sind auch dort viele Flächen überschwemmt, die Provinz hat landesweit die meisten Todesopfer zu beklagen. Daher würden sie das Geld nicht zahlen können, befürchtet Bischof Shukardin: „Das bedeutet, dass ihre Schulden steigen werden, und die Schuldknechtschaft, die es in der Provinz Sindh gibt, wird noch weiter zunehmen.“

Allerdings bekommt das Bistum Hyderabad Hilfen aus Österreich, den Niederlanden und der Organisation „Kirche in Not“. Das Geld dient zur Unterstützung der Bauern bei der Trockenlegung überschwemmter Flächen, zur Beschaffung von Medikamenten zur Bekämpfung des erwarteten Anstiegs von Dengue- und Cholerafällen aufgrund des unsauberen Wassers und für die Bereitstellung von Nahrungsmittelhilfen. Zugleich kritisiert Bischof Shurakdin die pakistanische Regierung, die den Hochwasser- und Katastrophenschutz nicht ausreichend ernst nehme.

Menschen halten zusammen

Erzbischof Travas von Karatschi beklagt, dass Pakistan in den letzten Jahren eine Reihe von Hilfsorganisationen auf die schwarze Liste gesetzt hat. Caritas Pakistan versuche, die Lücke zu füllen, aber arbeite unter strengen Vorschriften und sehr strenger Kontrolle der Regierung

„Es ist sehr deprimierend, jeden Tag die gleiche Situation zu sehen, zu sehen, dass die Menschen, die auf den Straßen weinen und vorher nie gebettelt haben, jetzt betteln“, so Erzbischof Travas. „Bei solchen Gelegenheiten wird einem bewusst, dass das wahre Elend einen manchmal niederdrückt, aber gleichzeitig zwingt uns das Elend und die Not der Menschen dazu, uns zusammenzuschließen und etwas zu tun. Das ist für mich das Schöne an der Sache: Menschen, die sich melden und fragen: 'Was können wir tun, wie können wir helfen?'“ 

Einige Teile seiner Diözese seien von den Überschwemmungen allerdings nicht so stark betroffen, weil die Fluten dort schnell abgeflossen seien und viele Bürger vor Ort finanzielle und materielle Hilfe geleistet hätten.

Mehr als 1.500 Tote

Mit Stand vom 15. September meldete das pakistanische Amt für Katastrophenmanagement mehr als 1.500 Tote seit Beginn der Überschwemmungen im Juni, die mindestens ein Drittel des Landes überflutet haben. Nach Angaben des Amtes sind mehr als 33 Millionen Menschen (von 220 Millionen Einwohnern) betroffen. Mehr als eine Million Häuser wurden entweder teilweise oder vollständig beschädigt, fast eine Millionen Tiere sind verendet. Ein großer Teil der Baumwollernten wurde schwer beschädigt. Schätzungen der Wiederherstellungskosten belaufen sich auf etwa 30 Milliarden Dollar.

(uca - hk)

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17. September 2022, 14:37