Slowenien: Bischof besucht Massengrab im Gottscheer Hornwald
Dort werden rund 3.000 Leichen derzeit wissenschaftlich begleitet ausgegraben. Bischof Saje betete beim Massengrab gemeinsam mit den Anwesenden für die Ermordeten, für die Opfer des Krieges und ihre Angehörigen sowie um Frieden und Versöhnung. Außerdem forderte er eine offizielle Bestattung und Grabanlage: „Meine Erwartung ist, dass der Staat und die zuständigen Stellen dafür sorgen werden, dass all diejenigen, die während und nach dem Zweiten Weltkrieg gewaltsam ermordet wurden, ein würdiges Begräbnis erhalten und dass ihnen ein Platz im historischen Gedächtnis der Nation eingeräumt wird", sagte der Bischof der Agentur Kathpress am Donnerstag.
Die Kriegsverbrechen und Massenhinrichtungen, die von kommunistischen Tito-Partisanen rund um das Weltkriegsende begangen wurden, werden in Slowenien erst seit einigen Jahren wissenschaftlich erfasst. Mindestens 600 Massengräber sind inzwischen gekennzeichnet und untersucht. Bislang wurden die Opfer aber noch nicht ordentlich bestattet, die Massengräber haben auch noch nicht den Status einer Grabanlage.
In Slowenien müsse zunächst ein Konsens zwischen allen Beteiligten über die historischen Fakten erzielt werden, was für die Fortsetzung des Versöhnungsprozesses unerlässlich sei, erklärte Bischof Saje. Er kündigte zudem für den 31. Oktober unmittelbar vor dem Abgrund der Karsthöhle Macesnova Gorica eine Gedenkveranstaltung für die Ermordeten an.
Begleitet wurde der Bischof von Novo Mesto, in dessen örtlichen Zuständigkeitsbereich dieses und andere Massengräber im Gottscheer Hornwald fallen, von den Pfarrern der dortigen Ortschaften Kocevje (Gottschee), Kocevska Reka (Rieg) und dem Dechant des Gebiets. Offiziell empfangen wurde die kirchliche Delegation vom Grabungsleiter Tone Ostanek und von Gregor Kaplan von der im slowenischen Verteidungsministerium zuständigen Stelle zur Verwaltung des militärischen Erbes.
(kap - sst)
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