Südafrika: Hunderte Jugendliche bei Initiationsritus verletzt
Jetzt ermittelt die staatliche Kommission für den Schutz von Kultur-, Religions- und Sprachgruppen (CRL). „Es ist unklar, wie viele tatsächlich betroffen sind, da sich nur 292 gemeldet haben. Die Ermittlungen werden die Fakten ans Licht bringen und die Hintergründe und Zahlen bestätigen“, so der Vorsitzende der Religionskommission, David Mosoma.
Den Berichten nach würden die knapp 300 jungen Männer derzeit in mehreren Kliniken behandelt. Sie waren diese Woche mit teils verstümmelten Geschlechtsorganen zu ihren Familien zurückgekehrt. Quellen zufolge hat die betroffene „Initiations-Schule“ in der nördlichen Provinz Limpopo über die letzten zwei Monaten mehr als 2.000 Beschneidungen durchgeführt. Sie wurde nun durch die Behörden geschlossen.
Allein in der Wildnis
Zweimal im Jahr lassen Jugendliche der Xhosa und anderer Volksgruppen ihre Kindheit hinter sich, um Männer zu werden. Die Tradition verlangt eine Beschneidung. Danach müssen sie mehrere Wochen allein in der Wildnis leben.
Südafrikas Gesundheitsministerium schätzt, dass seit dem Ende der Apartheid 1994 mehr als 300 Jugendliche an den Folgen missglückter Beschneidungen starben; andere Quellen sprechen von 800. Regelmäßig kommt es zu Amputationen und Tod durch Dehydrierung oder Erfrierungen.
(kna – sk)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.