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Proteste im Juni 2022 in Quito, der Hauptstadt Ecuadors Proteste im Juni 2022 in Quito, der Hauptstadt Ecuadors 

Ecuador: Dialogdokument soll Einigkeit bringen

Im Juni 2022 ist es zu Protesten gekommen, die von der Indigenenbewegung angeführt wurden. Daraufhin ist ein Abkommen abgeschlossen worden und ein Dialog zu sozialen, wirtschaftlichen und politischen Fragen wurde initiiert. Die katholische Kirche wurde gebeten für den Dialog zu bürgen. „Wir haben den ersten Schritt getan, Ecuador braucht uns, um gemeinsam weiterzugehen", so die Bischöfe am Ende einer ersten Dialogphase.

Das Abschlussdokument fasst die Erkenntnisse mit folgenden Worten zusammen: „Wir sind ein einheitlicher, plurinationaler und interkultureller Staat. Wir alle sind für das reibungslose Funktionieren des Staates verantwortlich. Die politische Macht steht im Dienste der Bürger und des Gemeinwohls. Der Dialog ist der einzige verantwortungsvolle Weg zur Lösung von Konflikten".

Für das Miteinander sehen die Teilnehmer die Beseitigung des Kolonialismus und alle Formen von Feindseligkeit, die die kulturellen Unterschiede, insbesondere der Schwächsten, zu zersplittern und bekämpfen versuchen. Ebenso wurde erkannt, dass der Staat mehr ist, als der Erfüller von verfassungsmäßigen und gesetzlichen Pflichten. „Was wir brauchen, ist eine staatsbürgerliche Erziehung zu Rechten und Pflichten, die zur Stärkung des ecuadorianischen Staates und seiner demokratischen Institutionen beiträgt“, heißt es in der Erklärung.

„Auf allen Ebenen des Landes müssen wir die Vorstellung überwinden, dass das Gespräch mit denjenigen, die anders denken als wir, um eine Einigung zu erzielen, bedeutet, den eigenen Standpunkt zu verraten.“

Das vom Präsidium der ecuadorianischen Bischofskonferenz am 14. Oktober 2022 unterzeichnete Abschlussdokument unterstreicht, dass die Bischöfe auf Bitten der indigenen und sozialen Organisationen und der Regierung, vor allem aber aller Ecuadorianerinnen und Ecuadorianer, jenseits aller ideologischen und politischen Unterschiede, als Kinder desselben Landes die Aufgabe übernommen haben, den Dialog in diesen schwierigen Zeiten zu gewährleisten. „Wenn es darum geht, den Frieden zu sichern, Gerechtigkeit zu suchen, von einem neuen Land zu träumen, lohnt es sich, gewisse Risiken einzugehen, und niemand sollte sich verstecken oder ausschließen, aus Angst, sein Ansehen oder seinen guten Ruf zu verlieren", schreiben die Bischöfe. Die Verantwortung der Bischöfe und aller am Dialog beteiligten liegt nun in der Umsetzung des Papiers zum Wohle des Miteinanders in Ecuador.

 (fides – sm)

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20. Oktober 2022, 12:42