Moskauer Patriarchat will neue Diözesen in annektierten Gebieten
Die Neuorganisation im Rahmen des Moskauer Patriarchats werde vom „Büro für die Angelegenheiten der Diözesen im nahen Ausland" behandelt, „zu dessen Zuständigkeit auch die Diözesen in der Ukraine gehören", erklärte demnach der stellvertretende Vorsitzende der Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen, Erzpriester Igor Jakimcuk, gegenüber RIA-Novosti. Das Büro wurde Ende März eingerichtet, um sich mit kirchlichen Fragen in den ehemaligen Sowjetrepubliken zu befassen.
Kurz nach der Selbstständigkeitserklärung der Ukrainischen Orthodoxen Kirche (UOK) im vergangenen Frühjahr nahm der Moskauer Synod Anfang Juni bereits die Krim-Diözesen der ukrainischen Kirche direkt in die russische Kirche auf. Nach der Ausrufung der „Volksrepubliken" Donezk und Luhansk 2014 waren die dortigen Diözesen zuvor weiter Teil der ukrainischen Kirche geblieben. In diesen und den anderen annektierten Gebieten Cherson und Saporischschja befinden sich neun Diözesen der UOK.
Die Russisch-orthodoxe Kirche versucht Fakten zu schaffen
Am 13. Oktober beschäftigte sich der Synod mit der Diözese Rovenky, deren Bischof und Diözesanrat nach der Selbstständigkeitserklärung der UOK darum gebeten hatten, sie direkt dem Moskauer Patriarchen zu unterstellen. Dem Antrag wurde stattgegeben.
Nach dem gleichen Muster war auch schon in der Krim vorgegangen worden: Die Bischöfe der drei orthodoxen Diözesen der Krim hatten den Heiligen Synod um Aufnahme in die Russisch-orthodoxe Kirche ersucht. Das oberste Leitungsgremium unter dem Vorsitz von Patriarch Kyrill entsprach diesem Ersuchen. Das Moskauer Patriarchat nahm auch gleich eine jurisdiktionelle Umwandlung der Krim vor. Die Krim wurde zu einer eigenen Metropolie, die künftig von Metropolit Lazar von Simferopol und der Krim geleitet wird.
(kap/kna - sst)
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