Slowakei: Ukraine-Flüchtlinge im luftleeren Raum
Doch vor allem die Flüchtlinge, die nicht in einer Großstadt, sondern im ländlichen Raum leben, stehen vor schwierigen Herausforderungen. Das erklärte Lucia Cernakova von der diözesanen Caritas in der ostslowakischen Stadt Roznava jetzt gegenüber slowakischen Medien.
Die Entfernung zu Großstädten und damit Arbeitsplätzen behindere vielfach die Integration. Viele der Geflüchteten lebten zudem „praktisch im luftleeren Raum“, da sie tagtäglich mit ihrer Heimkehr in die relativ nahegelegene Heimat rechnen und daher keine Verpflichtungen in der Slowakei eingehen wollten. Das Bemühen, Arbeit zu finden, scheitere oft auch an der Sprachbarriere.
„Doppelte Schulpflicht“
Die Kunden der Caritas Roznava sind Cernakovas Angaben zufolge mehrheitlich Mütter mit Kindern sowie Senioren. Viele Kinder erfüllten derzeit eine „doppelte Schulpflicht“, da sie nach der Präsenzschule in der Slowakei auch eine Onlineschule in der Ukraine besuchen, so die Caritas-Mitarbeiterin.
Die Caritas versuche den Geflüchteten „eine Chance zu geben, ihr Leben in der eigenen Hand zu haben, und nicht das Gefühl aufkommen zu lassen, dass wir nur geben und sie nur passiv die Hilfe annehmen“, betonte Cernakova.
(kap – sk)
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