Ukraine: „Wichtig ist, flexibel zu bleiben“
Svitlana Dukhovitsch und Mario Galgano – Vatikanstadt
Pater Rak ist Provinzialoberer der Redemptoristen der Provinz Lemberg. Derzeit ist er in Rom zu Besuch. „Wir bemühen uns gemäß unserem Charisma, vor Ort zu helfen“, sagt er im Interview mit Radio Vatikan. Im von der ukrainischen Armee befreiten ostukrainischen Lyman wurden jetzt offenbar zahlreiche Leichen in einem Massengrab verscharrt. „Es sind einige von uns in den zurzeit okkupierten Gebieten bei den Menschen geblieben, in der Ostukraine und auf der Krim“, so der Redemptorist. Nach einer Explosion war ein schwerer Brand auf der Krim-Brücke am Samstagmorgen ausgebrochen, die seit 2018 das russische Staatsgebiet mit der von Moskau völkerrechtswidrig annektierten ukrainischen Halbinsel Krim verbindet. Die unstete Lage sei eine große Herausforderung für den Orden, so Pater Andriy Rak: „Ich glaube, wichtig ist, flexibel zu bleiben, je nachdem, was der Tag bringt. Wichtig ist also, dieses Empfinden beizubehalten oder zu entwickeln, weil die Situation sich sehr schnell und unerwartet ändert. Das Wichtigste ist, dass wir den Nöten, die entstehen, uns sehr schnell öffnen und reagieren können.“
Eine Reihe von Explosionen hat am frühen Samstagmorgen auch die ostukrainische Stadt Charkiw erschüttert. Wie die Nachrichtenagentur AP meldete, stiegen gewaltige Rauchsäulen in den Himmel. Demnach kam es zu einer Reihe von Folgeexplosionen.
Flüchtlinge, Seelsorge und die Politik
„Wir haben unsere Häuser für Flüchtlinge, Binnenflüchtlinge geöffnet“, so Pater Rak. Zurzeit seien es drei fixe Häuser, wo sie Leute aufnehmen würden. Aber es werden jetzt neue Einrichtungen gesucht, da der Winter an der Tür steht. „Weiter verschicken wir auch humanitäre Hilfe in den Osten“, fügt er an. Der Orden sehe es als ihre Hauptaufgabe an, Seelsorger zur Verfügung zu stellen, Gottesdienste zu feiern und die Sakramente zu spenden. Man dürfe aber nicht die Augen vor der Realität verschließen: „Die russische Politik und Politiker versuchen irgendwie empfindliche Stellen in der Ukraine zu finden und sie entsprechend irgendwie zu attackieren. Und das ist eben diese Energiekrise und das Problem mit der Wärme, Gas und Wasser und alles, was so zum Leben nötig ist, was wichtig ist zum Leben der Menschen. Und das ist, glaube ich, auch eine Herausforderung, angesichts der wir jetzt gerade uns befinden.“
(vatican news/ap)
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