Welternährungstag 2022: Save the Children schlägt Alarm
13,6 Millionen Kinder unter fünf Jahren liefen Gefahr, an akuter und schwerer Unterernährung zu sterben, hält die Kinderrechtsorganisation anlässlich des Welternährungstages an diesem Sonntag fest. Bis zu 59 Millionen Menschen seien in diesem Jahr von schwerer Unterernährung bedroht. Aufgrund der „schwersten Nahrungsmittelnotlage des 21. Jahrhunderts“ könnten bis Ende 2022 mindestens 222 Millionen Menschen in 53 Regionen der Welt mit einer kritischen Hungersnot konfrontiert sein.
Konflikte verschärfen Hunger
Als eine wesentliche Ursache der verschärften Lage nennt die Organisation den Ukraine-Krieg, „in den zwei der größten Getreideproduzenten der Welt verwickelt sind“. Allein am Horn von Afrika stammten 90 Prozent des importierten Getreides aus der Ukraine und Russland. Auch andere Konflikte in der Welt trügen zur Verschärfung des Hungers bei, etwa in Afghanistan, Äthiopien, Somalia, Südsudan und Jemen.
Konflikte beeinträchtigten die Fähigkeit der Menschen, Nahrungsmittel zu produzieren oder sich Zugang zu ihnen zu verschaffen, in einigen Fällen werde Hunger auch „bewusst als Methode der Kriegsführung eingesetzt, um die Menschen noch mehr zu erschöpfen und sie noch verwundbarer zu machen“. Bei Kindern in Konfliktgebieten sei die Wahrscheinlichkeit, dass sie unterernährt seien, „mehr als doppelt so hoch wie bei Kindern in friedlichen Ländern leben“, so Save the children.
Tödlicher Cocktail an Faktoren
„In den letzten Jahren hat eine Mischung aus tödlichen Faktoren wie die Pandemie, die Klimakrise, anhaltende Konflikte und steigende Preise für Grundnahrungsmittel dazu beigetragen, die Ausbreitung des Hungers in der Welt zu beschleunigen“, referierte Daniela Fatarella, Generaldirektorin von Save the Children Italien, weitere Ursachen. Besonders für die Jüngsten sei die Situation „dramatisch“. Es müsse jetzt gehandelt werden, „um nicht zu riskieren, eine ganze Generation von Kindern zu verlieren“, so Fatarella.
Save the children fordere einen strukturellen Ansatz, um die Ursachen der Probleme anzugehen, „eine langfristige Vision und politische Maßnahmen, die durch flexible Mittel unterstützt werden, um die Widerstandsfähigkeit von Gemeinschaften zu stärken“, so di Save the children-Regionaldirektorin. Gleichzeitig brauche es „Mechanismen, die Risiken antizipieren, verhindern, davor warnen und rechtzeitig auf Krisen reagieren können“.
Langfristige Vision und gemeinsamer Notfallplan
Mit einer Petition fordert etwa der italienische Zweig von Save the children die neue italienische Regierung und die internationalen Institutionen dazu auf, weitere Investitionen zur Verhinderung von Notfällen zu tätigen, die internationale Zusammenarbeit und nachhaltige Entwicklung zu fördern.
(pm – pr)
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