COMECE: „Fairen Zugang zu Energie für alle gewährleisten“
Vor dem Hintergrund der russischen Militäraggression gegen die Ukraine kritisiert das Bischofsbündnis, dass die Europäische Union durch ihre überwiegende Abhängigkeit von einem einzigen Öl- und Gaslieferanten eine „Militarisierung“ der Energielieferungen durch Russland ermöglicht habe. Diese Situation habe nicht nur die Energieunsicherheit in ganz Europa verstärkt, sondern auch dazu geführt, dass sich die steigenden Preise negativ auf alle EU-Länder auswirkten, insbesondere auf ihre schwächsten Mitglieder.
„Während einige Unternehmen in Konkurs gehen“, so die Bischöfe in ihrer gemeinsamen Erklärung, „entlassen andere ihre Mitarbeiter, und viele Menschen sind nicht mehr in der Lage, die steigenden Lebenshaltungskosten zu bewältigen“.
Angesichts des nahenden Winters ruft die COMECE daher zur kollektiven Solidarität auf. Dies bedeute für alle Mitglieder unserer Gesellschaft, füreinander zu sorgen und Energie auf verantwortungsvolle Weise zu verbrauchen. Insbesondere die politischen Entscheidungsträger seien gefordert, sich mit der Notlage auseinanderzusetzen, aber auch, nicht „die langfristigen Ziele einer gerechten und nachhaltigen Energiewende“ aus dem Blick zu verlieren.
Drei richtungsweisende Prinzipien
Dabei müssten drei Prinzipien zur Orientierung dienen, so die Bischöfe: Die Bestimmung der Güter für die Gemeinschaft, die bevorzugte Option für die Armen sowie Gerechtigkeit und Frieden. In diesem Sinne müssten die Entscheidungsträger auch durch vorläufige Maßnahmen dafür sorgen, dass erschwinglicher Energie für die am meisten betroffenen Menschen zur Verfügung stehe; die Energieeffizienz ebenso wie die Forschung im Bereich alternativer Energieformen Priorität genössen; und dass „verantwortungsvolle und wertebasierte Energiepartnerschaften“ angestrebt und damit die Grundlage für ein „neues globales Energiesystem“ geschaffen werde, das auf den Grundsätzen der „Gerechtigkeit, Solidarität, integrativer Beteiligung und nachhaltiger Entwicklung“ fuße.
Mit ihrer Erklärung beziehen sich die Bischöfe ausdrücklich auf den Appell für den Frieden in der Ukraine und in ganz Europa, den die COMECE auf ihrer Herbstvollversammlung 2022 verabschiedet hatte. In ihrer Abschlusserklärung hatten sie nicht nur auf einen sofortigen Friedensschluss gedrängt, sondern auch auf die Probleme hingewiesen, die die steigenden Energiekosten insbesondere für Menschen mit niedrigem Einkommen verursachten.
(pm - cs)
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