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Kinder in einer Schule in Abidjan während der Corona-Pandemie Kinder in einer Schule in Abidjan während der Corona-Pandemie 

Elfenbeinküste: Hilfsorganisation will Kinder aus Gangs holen

Seit der Krise während der Wahlen von 2011 verbreiten kriminelle Jugendbanden in der Elfenbeinküste Angst und Schrecken. Die Mitglieder der so genannten „Mikroben“ sind meist minderjährige, arme und vernachlässigte Kinder. Die französische Hilfsorganisation „Dignité Droit pour les enfants in Côte d'Ivoire" will sie von der Straße holen.

Myriam Sandouno und Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

Eric Memel ist Programmkoordinator der Nichtregierungsorganisation „Dignité Droit pour les enfants in Côte d'Ivoire". Er berichtet im Interview mit Radio Vatikan:

„Man muss sagen, dass das Problem weiter existiert. Ausgestattet mit Macheten überfallen, berauben und töten die Kinder auch manchmal ihre Opfer. Das Land sieht sich mit einer anderen Form von Gewalt konfrontiert, die sich immer weiter ausbreitet. Es handelt sich um minderjährige Schulabbrecher oder Analphabeten, die aus den ärmsten Verhältnissen der Hauptstadt stammen, arbeitslos, benachteiligt oder von ihren Eltern allein gelassen sind. Da einige von ihnen die Gräuel des Krieges erlebt haben und unter dem Einfluss von Drogen stehen, verüben sie gnadenlos Gewalttaten und werden von Erwachsenen instrumentalisiert."

Radio Vatikan Podcast: Elfenbeinküste: Hilfsorganisation will Kinder aus Gangs holen

„Das Land sieht sich mit einer anderen Form von Gewalt konfrontiert, die sich immer weiter ausbreitet“

Viele Einwohner im wirtschaftlichen Zentrum der Elfenbeinküste, Abidjan, beklagen die Aggressionen, Gewalt und Angriffe dieser Kinder-Banden. Die Ursachen sind laut Eric Memel vielfältig und hängen unter anderem mit Kriegserlebnissen und der Krise nach den Wahlen sowie der Resignation der Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder zusammen. Er fordert daher mehr Aufmerksamkeit für das Problem und bessere Unterstützung der Familien:

Bei den Familien ansetzen

„An der Basis dieser Kinder sind die Familien. Um diese Form der Gewalt zu bekämpfen, ist es wichtig, die Familien stärker einzubeziehen und sie mit echtem Engagement für den Schutz der Kinder zu sensibilisieren. Es gibt viele Straßenkinder, die instrumentalisiert werden. Hinzu kommt die Situation des Terrorismus vor den Toren der Elfenbeinküste."

Die Kinderrrechtsorganisation fordert daher, dass nicht nur ein besonderer Blick auf die Kinder, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten, geworfen wird, sondern dass man sich auch allgemein mit den Fällen aller instrumentalisierten Minderjährigen befassen sollte, für die Gewalt und Banden-Krimiminalität Alltag sind. Auch der Staat sollte nach Meinung von Eric Memel mehr für den Schutz von Kindern tun. Die Elfenbeinküste hat mit Blick auf Kinderrechte noch viel vor sich, auch wenn es einige Bemühungen gibt. 

Staat kann und muss mehr tun

Die NGO Dignité Droit pour les enfants en Côte d'Ivoire schlägt vor, dass...

„...ein Plan zur Unterstützung und zum Schutz dieser Kinder erstellt wird und Möglichkeiten zur Wiedereingliederung für gewalttätige und kriminelle Minderjährige geschaffen werden. Wir nehmen die Bemühungen des Staates zur Kenntnis, aber die Prioritäten im Bereich der Kinderhilfe müssen dann auch gezielt in der Realität umgesetzt werden. " Kinderschutzvereine und Nichtregierungsorganisationen seien hier bereits aktiv:

„Wir nehmen die Bemühungen des Staates zur Kenntnis, aber die Prioritäten im Bereich der Kinderhilfe müssen dann auch gezielt in der Realität umgesetzt werden“

„Es gibt Zentren zur Unterstützung der Kinder durch Rehabilitationsprogramme, Resilienzworkshops, Unterstützung der Familien, schulische Unterstützung und Berufsausbildung ", berichtet der Programmkoordinator der Nichtregierungsorganisation „Dignité Droit pour les enfants in Côte d'Ivoire", Eric Memel, im Interview. 

(vatican news - sst) 

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21. November 2022, 12:11