Suche

Nach einem Erdbeben der Stärke 5,6 in Indonesien suchen Rettungskräfte nach Überlebenden Nach einem Erdbeben der Stärke 5,6 in Indonesien suchen Rettungskräfte nach Überlebenden 

Missionar aus Indonesien: Zahl der Toten nach Erdbeben steigt

Die Bilder der indonesischen Insel Java nach dem Beben sind „wirklich sehr beunruhigend“. Das sagt der polnische Missionar P. Marcin Schmidt, der auf der Insel Lombok in Indonesien tätig ist, im Gespräch mit Radio Vatikan. Der Geistliche hat Freunde „ganz in der Nähe des Epizentrums des Erdbebens“.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Die Zahl der bei dem Erdbeben auf der indonesischen Insel Java ums Leben gekommenen Menschen ist bisher auf mehr als 160 gestiegen. Wie die Behörden am Montagabend mitteilten, wurden zudem mehr als 300 Verletzte gezählt. Tausende hätten ihr Zuhause verloren. Fotos und Videos in sozialen Netzwerken zeigen eingestürzte Häuser und unter Trümmern begrabene Autos. Einige dieser Bilder hat auch Pater Marcin Schmidt gesehen. Geschickt haben sie ihm seine Freunde. Sie befinden sich in der Nähe des Epizentrums:

„Alle möglichen Rettungsmittel werden aktiviert, alle Freiwilligen und auch das Militär sind im Einsatz. Vor allem versuchen sie noch, Überlebende aus den Trümmern zu holen“

„Sie versuchen jetzt, in die betroffenen Gebiete zu gelangen. Alle möglichen Rettungsmittel werden aktiviert, alle Freiwilligen und auch das Militär sind im Einsatz. Aber vor allem versuchen sie noch, Überlebende aus den Trümmern zu holen. Leider gibt es auch so viele Dörfer, deren Straßen abgeschnitten sind, dass es sehr schwierig ist, mit Hilfsgütern dorthin zu gelangen.“

Zum Nachhören - was ein Missionar über die Lage in Indonesien sagt

Dutzende Kinder unter den Toten

Der Distriktchef der besonders betroffenen Stadt Cianjur, Herman Suherman, gab an, dass Dutzende Kinder unter den Toten seien. Bereits 2009 waren Cianjur und eine Reihe von Nachbarstädten in Westjava durch ein Beben der Stärke 7,1 erschüttert worden. Damals starben mindestens 57 Menschen. Diesmal ist das Ausmaß noch schlimmer, berichtet der polnische Missionar P. Marcin Schmidt im Gespräch mit uns:

„Bei den meisten Opfern und Verletzten handelt es sich leider um Kinder, denn das Erdbeben in Indonesien traf uns mitten am Tag um 13.20 Uhr, also mitten im Schulalltag“

„So viele, Hunderte von Verletzten drängen sich in den Krankenhäusern, auf den Plätzen und Straßen in der Nähe der Krankenhäuser. Bei den meisten Opfern und Verletzten handelt es sich leider um Kinder, denn das Erdbeben in Indonesien traf uns mitten am Tag um 13.20 Uhr, also mitten im Schulalltag. Viele Kinder waren in Schulen, viele in Koranschulen. Es ist eine Situation, die wirklich Solidarität mit den von diesem großen Erdbeben betroffenen Menschen erfordert.“

Indonesische Rettungskräfte tragen die Leiche eines Opfers von der Stelle eines durch das Erdbeben in Cugenang verursachten Erdrutsches.
Indonesische Rettungskräfte tragen die Leiche eines Opfers von der Stelle eines durch das Erdbeben in Cugenang verursachten Erdrutsches.

Religionsübergreifende Hilfe

Das Beben am Montag hatte nach Behördenangaben eine Stärke von 5,6. Das Epizentrum lag etwa 75 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Jakarta in einer Tiefe von 10 Kilometern. Das Beben sei auch in den Großstädten Jakarta, Depok und Süd-Tangeran zu spüren gewesen, hieß es. Pater Schmidt:

„Nach den neuesten Meldungen steigt die Zahl der Todesopfer stetig an. Es ist vor allem eine Provinz etwa 90 Kilometer südlich von Jakarta, die stark betroffen ist. Die Rede ist von der Insel Java, die übrigens die meistbewohnte Insel Indonesiens ist. Alle Religionsgemeinschaften helfen mit, denn alle sind gleichermaßen betroffen: Kirchen und Moscheen wurden zerstört: Etwa die Kirche der St.-Peter-Gemeinde sowie viele Moscheen und Schulen, die sich in der Nähe von Moscheen befanden.“

„Alle Religionsgemeinschaften helfen mit, denn alle sind gleichermaßen betroffen: Kirchen und Moscheen wurden zerstört: Etwa die Kirche der St.-Peter-Gemeinde sowie viele Moscheen und Schulen, die sich in der Nähe von Moscheen befanden“

Erdbeben in Indonesien häufig

Indonesien liegt im sogenannten Pazifischen Feuerring, einer seismisch hochaktiven Zone, in der mehrere Platten der Erdkruste aufeinandertreffen und immer wieder Beben verursachen. 2004 löste ein Beben der Stärke 9,1 vor der Insel Sumatra im Norden Indonesiens einen Tsunami aus, der 14 Länder betraf und 226.000 Menschen entlang der Küsten des Indischen Ozeans tötete, mehr als die Hälfte davon in Indonesien.

(vatican news/kna - mg)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

22. November 2022, 11:31