Dürre und Konflikte verursachen Massenflucht von Somaliern
Seit 2006 führt Save the Children in Dadaab Kinderschutz- und Bildungsprogramme durch. Allein in diesem Jahr seien dabei mehr als 16.000 Menschen, darunter über 12.000 Kinder, erreicht worden. Schätzungen zufolge kämen aktuell täglich Hunderte von Menschen in den drei Lagern in Dadaab an. Sie seien auf der Suche nach Nahrungsmitteln und Unterkünften, nachdem sie ihre angestammte Region aufgrund der schlimmsten Dürre seit 40 Jahren und des anhaltenden Konflikts verlassen mussten. Die internationale Gemeinschaft und andere Geber müssten nun die Mittel für die Hilfe in den Lagern, aber auch in den betroffenen Gemeinschaften bereitstellen, appelliert die Hilfsorganisation.
Zahl könnte dramatisch weiter steigen
Die Zahl der neuen Flüchtlinge könnte sich nach Aussage des Dadaab Emergency Coordination Task Teams bis April 2023 um weitere 66.000 steigern. Somalia stehe am Rande einer Hungersnot, was den Druck auf die ohnehin schon knappen Ressourcen für humanitäre Bedürfnisse noch erhöhe.
Die Region am Horn von Afrika erlebt eine katastrophale Ernährungskrise, nachdem vier Regenzeiten in Folge ausgefallen sind. Verschärft wird die Situation durch die steigenden Lebensmittel- und Kraftstoffpreise auf den internationalen Märkten, die zum Teil durch den Krieg in der Ukraine verursacht wurden.
Das Flüchtlingslager Dadaab wurde 1991 eröffnet, um Asylsuchende aufzunehmen, die vor dem Bürgerkrieg in Somalia flohen. Im Jahr 2011 kam es zu einem zweiten massiven Zustrom von etwa 130.000 Flüchtlingen, die vor der Hungersnot im Süden Somalias flohen, bei der mehr als 260.000 Menschen ums Leben kamen, mehr als die Hälfte davon Kinder unter fünf Jahren.
Bereits die zweite schwere Dürre
Es ist das zweite Mal, dass die Dürre Menschen, die aus Somalia fliehen, in das bereits überbevölkerte Lager treibt, das mit rund 220.000 Flüchtlingen bereits mehr als das Dreifache seiner Kapazität beherbergt.
Der Organisation zufolge verursacht dieser erneute Zustrom von Flüchtlingen einen noch nie dagewesenen Druck auf die ohnehin begrenzten Ressourcen.
Ukraine-Krieg treibt Lebensmittelpreise in die Höhe
Die Region am Horn von Afrika erlebt eine katastrophale Ernährungskrise, nachdem vier Regenzeiten in Folge ausgefallen sind. Verschärft wird die Situation durch die steigenden Lebensmittel- und Kraftstoffpreise auf den internationalen Märkten, die zum Teil durch den Krieg in der Ukraine verursacht wurden.
In Kenia sind schätzungsweise 4,35 Millionen Menschen - 9 Prozent der Bevölkerung - von schwerer Nahrungsmittelknappheit betroffen, während in Somalia fast 6,7 Millionen Menschen - 41 Prozent der Bevölkerung - mit weit verbreiteter Nahrungsmittelknappheit zu kämpfen haben, wobei die Unterernährung von Kindern zunimmt und eine Hungersnot befürchtet wird.
(pm - cs)
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