Kirchenführer in Südafrika: „Politischen Morast“ bekämpfen
In einer Ende Oktober veröffentlichten Erklärung beklagen die SACC-Mitglieder, zu denen auch Vertreter der katholischen Bischofskonferenz des südlichen Afrikas (SACBC) gehören, die politische Unsicherheit, in der sich das Land ihrer Meinung nach befindet, und stellen fest, dass die Politik in dem Land im südlichen Afrika zu einer Angelegenheit persönlicher Interessen geworden sei, sei es einer politischen Partei oder einer Person, die ein öffentliches Amt anstrebe. „Die SACC ruft zu einer Verjüngung unseres Glaubens auf, die den Geist des Dienens im Leib Christi neu entfacht“, heißt es in dem Schreiben.
In ihrem Schreiben beklagt der SACC-Zentralausschuss das Versagen der Politiker, „die Spaltungen der Vergangenheit zu heilen“. „Die Politik hat es versäumt, uns zu dem Aufruf unserer Verfassung zu bringen, die Spaltungen der Vergangenheit zu heilen, die Lebensqualität aller Bürger zu verbessern, das Potenzial jedes Einzelnen freizusetzen und ein geeintes und demokratisches Südafrika aufzubauen“, schreiben die Kirchenführer und fügen hinzu, dass die Situation das Diktum von Samora Machel paraphrasiere: „Damit die Nation leben kann, muss der Stamm sterben.“
Korruption, Gewalt und Koalitionspolitik
Der Zentralausschuss der SACC prangert Korruption, geschlechtsspezifische Gewalt und die Auswirkungen der Koalitionspolitik an: „Wenn wir radikal ehrlich zu uns selbst sind, werden wir zugeben, dass unsere Frauen und Kinder heute nicht sicher sind, da das Ausmaß der Gewalt und des sexuellen Missbrauchs gegen sie ein alarmierendes Niveau erreicht hat.“
Was die Bestechung im Land betreffe, so sagen die Kirchenführer: „Unsere Wirtschaft ist vom Krebsgeschwür der Korruption zerfressen. Die Korruption ist sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor endemisch geworden. Das erfordert eine öffentliche Kampagne über öffentliche Werte.“
Die SACC-Mitglieder finden es bedauerlich, dass die Regierung des Landes entlang von Parteigrenzen gespalten sei. Sie schreiben: „Wo wir Fortschritte machen sollten, die der Mehrheit zugute kommen, stecken wir in den schlammigen Gewässern der Machtkämpfe, des Diebstahls und der Geschäftemacherei fest, die unsere Verfassung zum Gespött machen.“
„Auf nationaler Ebene begrüßen wir den Bericht der Zondo-Kommission über die Vereinnahmung des Staates und die Empfehlungen des Präsidenten, die darauf abzielen, das Unrecht zu korrigieren, das niemals zu einem solchen Ausmaß hätte eskalieren dürfen. Auf lokaler Ebene haben sich die Koalitionsregierungen in Räume der Hinterhältigkeit, der Selbstbedienung und der persönlichen Bereicherung verwandelt, in denen der Geist des 'Tu anderen etwas an, bevor sie dir etwas antun' weit verbreitet ist“, fügen sie hinzu.
Erinnerung an Tutu und Nolan
In der Erklärung vom 28. Oktober verweisen die SACC-Mitglieder auf die verstorbenen südafrikanischen Aktivisten, Erzbischof Desmond Tutu und das weltbekannte Mitglied des Predigerordens (Dominikaner) und Theologe, den verstorbenen Pater Albert Nolan, als „große Beispiele des Dienens“, die ihr ganzes Leben lang „die Liebe Gottes in Aktion durch ihre Arbeit“ gezeigt haben.
Die SACC-Mitglieder heben das Engagement von Pater Nolan für die Stärkung der Ausgegrenzten und die prophetische Haltung von Erzbischof Tutu hervor: „Das Leben und das Zeugnis beider haben der Mission und dem Dienst der Kirche heute etwas Wichtiges zu sagen.“
„Wir müssen daher als Werkzeuge Gottes handeln, die unsere Welt heilen, wiederherstellen und umgestalten, indem wir für die Ausgegrenzten kämpfen und uns selbst und den Machthabern die radikale Wahrheit sagen, um die Veränderungen zu bewirken, die eine bessere Lebenserfahrung für alle ermöglichen“, heißt es.
Prophetische Botschaft
„Die SACC verpflichtet sich, die Botschaft des kürzlich verstorbenen Albert Nolan wieder aufzunehmen und zu beherzigen, der sagte: Wenn das Evangelium für uns im heutigen Südafrika die Form einer prophetischen Botschaft haben soll, muss es eine Nachricht für unsere Zeit verkünden, eine Nachricht darüber, was Gott in unserem Land tut und tun wird“, fügen sie hinzu.
In ihren Schlussbemerkungen fordern die SACC-Mitglieder die südafrikanische Regierung auf, das Vertrauen in die öffentlichen Institutionen wiederherzustellen.
Eine solche Wiederherstellung, so betonen sie, muss in der Arbeit der Präsidentschaft beginnen und sich durch alle Ministerien, die nationalen Säulen der Justiz und alle staatlichen Unternehmen ziehen.
(aciafrica – mg)
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