Äthiopien: Aus Tigray ziehen die Truppen ab
Am 2. November war in Südafrika das Friedensabkommen unterzeichnet worden, in dessen Folge auch das Abkommen zur Entwaffnung der Tigray People's Liberation Front (TPLF) am 12. November in Kenia geschlossen wurde. Neblet, Maikinetal, Cherecher, Beri Teklay, Hugumburda, Zalambessa und Abergele sind einige der Orte, aus denen sich Fides-Angaben zufolge die rebellischen Tigray-Streitkräfte zurückgezogen haben, um den Regierungstruppen den Einzug zu ermöglichen.
Etwas mehr als einen Monat nach dem Ende der Feindseligkeiten in der Region Tigray sind grundlegende Schritte in Richtung Frieden getan: Nach Angaben von General Tadesse Werede, dem Oberbefehlshaber der Tigray Defence Forces, haben sich zwei Drittel seiner Streitkräfte aus vielen der Konfliktgebiete zurückgezogen. Das jüngste Entwaffnungstreffen vom 1. Dezember in Shire im nordwestlichen Teil von Tigray bringe den Friedensprozess weiter voran, zitiert Fides den General. Darüber hinaus sei es wichtig, dass hochrangige Militärs beider Seiten in Äthiopien zusammentreffen.
Truppen ziehen sich schrittweise zurück
„Wir haben in einer Weise gehandelt, die die Verpflichtung aus der von uns unterzeichneten Vereinbarung aufrechterhält. Die Beobachter und andere Überwachungsmechanismen, die in der Vereinbarung erwähnt werden, sind noch nicht einbezogen worden“, fügte er hinzu. Tedesse erklärte weiter, dass einige Truppen an der Frontlinie verblieben, ohne die Standorte zu nennen, und dass sie erst abgezogen würden, wenn die Bedingungen für die Zivilbevölkerung sicher seien. Der General forderte die Regierungstruppen auf, sich um den Rückzug der eritreischen und amharischen Kräfte zu bemühen, da beide das Kriegsgebiet nicht verlassen hätten.
Humanitäre Hilfe läuft an
Nach Angaben des Büros von Premierminister Abiy Ahmed leisten die Bundesbehörden bereits schrittweise humanitäre Hilfe, medizinische Versorgung und Rückführung der Vertriebenen. Ein weiterer wichtiger Schritt bestand in der Bereitstellung von 33 Mio. USD durch die Europäische Union für die Instandsetzung von rund 8.500 Schulen, die während des Krieges beschädigt wurden. Der EU-Botschafter in Äthiopien, Roland Kobia, erklärte, das Geld werde dazu beitragen, dass 2 Millionen Kinder wieder zur Schule gehen und dort essen können.
In den Gebieten, in denen eritreische und Amhara-Truppen präsent sind, bestehen jedoch weiterhin Unsicherheiten: „Der Friedensprozess hat noch keinen uneingeschränkten Zugang zu der medizinischen Hilfe gewährleistet, die die Bevölkerung von Tigray benötigt“, erklärte Mike Ryan von der Weltgesundheitsorganisation. Grund für seine Äußerung ist die Tatsache, dass die humanitären Helfer die von den Milizen kontrollierten Gebiete im westlichen Tigray sowie andere von den eritreischen Streitkräften kontrollierte Gebiete nicht erreichen konnten.
(vatican news)
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