Kongo: Friedensmarsch der Bischöfe nach Attentat
Die Regierung von Kinshasa beschuldigt die Rebellen der M23 („Bewegung des 23. März“, Anm. d. Red.), am 29. November in Kishishe mindestens 50 Zivilisten „feige getötet“ zu haben. Die M23 bestritt, das Massaker verübt zu haben. Die Zahl der Opfer lässt sich aus unabhängigen Quellen nur schwer ermitteln, da das Gebiet nicht zugänglich ist, weil es von den Rebellen kontrolliert wird.
Die Staatstrauer fällt mit dem Friedensmarsch zusammen, zu der die Bischöfe der Demokratischen Republik Kongo für diesen Sonntag in allen kongolesischen Diözesen aufgerufen haben, um die Aufmerksamkeit aller auf die sich verschlechternde Sicherheitslage im Land im Allgemeinen und im Osten im Besonderen zu lenken und der „Balkanisierung der Demokratischen Republik Kongo“ ein Ende zu setzen. Das heißt, dieser Prozess der latenten Zerstückelung des Landes, der von bewaffneten Gruppen mit Unterstützung von außen betrieben werde, berichtet die vatikanische Nachrichtenagentur Fides an diesem Samstag.
Der Aufruf zur Demonstration am Sonntag erfolgte am Ende der außerordentlichen Vollversammlung der Nationalen Kongolesischen Bischofskonferenz (CENCO), die vom 7. bis 9. November in Kinshasa stattfand. „Lassen Sie uns die Demokratische Republik Kongo nicht balkanisieren, lassen Sie uns alle aufstehen, um die territoriale Integrität unseres Landes zu schützen“, so die Bischöfe in ihrer Mitteilung.
Friedensdemo am 1. Dezember
Bereits am 1. Dezember fand in Süd-Kivu, in Bukavu, eine Demonstration für den Frieden statt, die von Erzbischof Francois Xavier Maroy angeführt wurde. Am selben Tag marschierten die Gläubigen der Kirchengemeinden in der Region Kabare friedlich auf, um Frieden zu fordern und die FARDC (reguläre kongolesische Armee) zu unterstützen.
Die Demonstranten marschierten von ihren jeweiligen Gemeinden zum Büro des Verwalters von Kabare, wo ein Memorandum verlesen wurde, in dem die Herstellung des Friedens und ein Ende der Aggression gegen die Demokratische Republik Kongo durch Ruanda unter dem Deckmantel der M23 gefordert wurde.
Im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind seit Jahrzehnten mehrere Milizen aktiv. Zu ihnen gehört die M23, die mehrere Orte in den Gebieten von Rutshuru und Nyiragongo in der Provinz Nord-Kivu unter ihre Kontrolle gebracht hat. Die M23-Rebellen, die 2013 besiegt worden waren, haben Ende letzten Jahres wieder zu den Waffen gegriffen. Kinshasa beschuldigt Ruanda, sie zu unterstützen, zu bewaffnen und sogar an ihrer Seite zu kämpfen, was Kigali bestreitet.
Um die Spannungen im Osten der Demokratischen Republik Kongo abzubauen, wurden mehrere diplomatische Initiativen ergriffen, insbesondere von der Ostafrikanischen Staatengemeinschaft (EAC). Diese beschloss die Entsendung einer regionalen Truppe, der auch kenianische Soldaten angehören, und leitete eine neue Runde von Friedensgesprächen in Nairobi ein, allerdings ohne Beteiligung der M23. Just vor wenigen Tagen verkündete der Vatikan, dass Papst Franziskus Kinshasa Ende Januar besuchen wird.
(fides – mg)
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