Christen in Asmara - Archivaufnahme von 2020 Christen in Asmara - Archivaufnahme von 2020 

Eritrea: Bischof und Priester wieder frei

Der Bischof von Segheneiti, Abune Fikremariam Hagos Tsalim, ist wieder frei. 75 Tage, nachdem er ohne Angabe von Gründen verhaftet worden war, setzten die Behörden den 52-Jährigen wieder auf freien Fuß.

Das berichtet das italienische katholische Nachrichtenportal Avvenire. Auch einer von zwei Priestern, die ungefähr zeitgleich verhaftet worden waren, sei freigelassen worden; über den zweiten verhafteten Geistlichen, einen Kapuziner, gibt es derzeit keine Angaben.

Bischof Hagos Tsalim war am 15. Oktober am Flughafen der Hauptstadt Asmara verhaftet worden; nach Angaben der vatikanischen Nachrichtenagentur fides wurden die zwei verhafteten Priester und er seither im „Adi Abeto“-Gefängnis festgehalten.

Verhaftet, freigelassen - ohne Angabe von Gründen

Eine nicht genannte Quelle aus dem Bistum Segheneiti sagte gegenüber der Nachrichtenagentur aciafrica zu den Gründen für die Verhaftung: „Wir wissen es wirklich nicht. Aber die Verhafteten haben immer wieder in Predigten über die Menschenrechtsverletzungen gesprochen, die derzeit im Land stattfinden“. Dazu gehörten unter anderem Schikanen der Behörden gegen Angehörige von jungen Männern, die sich dem Wehrdienst entziehen.

Protest gegen Verstaatlichung kirchlicher Schulen und Einrichtungen

Menschenrechtler weisen auf zahlreiche Menschenrechtsverletzungen des eritreischen Regimes und auch auf ein hartes Vorgehen gegen Christen hin. Zehntausende von Menschen würden in Eritrea willkürlich ins Gefängnis geworfen, unter ihnen seien Hunderte von Christen. Seit 2019 enteignet das Regime immer wieder Einrichtungen von religiösen Gruppen, zuletzt im August die Hagaz Agro-Technical School (HATS), eine katholische Berufsfachschule, die von den Brüdern der christlichen Schulen („LaSalle Brothers“) gegründet und geleitet wurde.

Die Regierung von Präsident Isaias Afewerki beruft sich bei den Verstaatlichungen auf eine Verordnung von 1995, die die Aktivitäten religiöser Einrichtungen einschränkt. Die katholischen Bischöfe in dem nordostafrikanischen Land protestieren dagegen und beteuern, dass die sozialen Dienste der Kirche nicht in Opposition zur Regierung stünden.

(avvenire/aciafrica – sk)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

29. Dezember 2022, 12:58