Kamerun: US-Bürger als Geldgeber der Separatisten verhaftet
Von den Geldern sollen auch Entführungen finanziert worden sein - darunter die des emeritierten Erzbischofs von Douala, Kardinal Christian Tumi, der am 5. November 2020 entführt und nach kurzer Haft wieder freigelassen wurde. Der im Jahr 2021 verstorbene Kardinal Tumi hatte wiederholt versucht, zwischen der Regierung und den Separatisten zu vermitteln.
Kameruns Bischofskonferenz hatte bei einem Entführungsfall im Oktober 2022 betont, kein Lösegeld zahlen zu wollen, um „keine gefährlichen Präzedenzfälle zu schaffen“.
Laut Fides wurden die drei Männer in den USA bereits in der Vorwoche wegen Verschwörung und materieller Unterstützung von Entführungen sowie Einsatz von Massenvernichtungswaffen in einem fremden Land festgenommen. In einigen Fällen seien US-Bürger gegen Lösegeld erpresst worden, um die Freilassung von in Kamerun entführten Angehörigen sicherzustellen. Die Lösegeldzahlungen wurden dann an separatistische Kämpfer zur Finanzierung ihrer Operationen überwiesen.
Hintergrund
Die Krise in den beiden englischsprachigen Regionen Kameruns brach 2016 aus. In den beiden Regionen gibt es mehrere separatistische Gruppen, die ihren eigenen Staat Ambazonien fordern, weil sie sich seit Jahrzehnten vernachlässigt fühlen. Am 1. Oktober 2017 wurde die Unabhängigkeit von Ambazonien symbolisch erklärt - der Separatistenstaat, der die beiden anglophonen Regionen Kameruns, den Nordwesten und den Südwesten, beansprucht, wurde nicht anerkannt. Die Zentralregierung reagiert mit brutaler Repression. Neben bewaffneten Gruppen wie den Ambazonian Restoration Forces haben die Separatisten eine Zentralbank, die Bank of Ambazonia, gegründet.
(fides - sst)
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