Russland/Ukraine: Keine Waffenruhe an Weihnachten
Mario Galgano und Alessandro Guarasci - Vatikanstadt
„Angesichts des Krieges können wir keine Kirche sein, die nicht weint. Eine Kirche, die angesichts der Dramen weint, die unsere jungen Menschen heute erleben“, sagte am Mittwoch der Großerzbischof von Kyiv, Swjatoslaw Schewtschuk, in seiner täglichen Videobotschaft.
Es sei schwer vorhersehbar, dass der Krieg bis zum Ende des Jahres beendet sein werde, sagte unterdessen der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby. Nach US-Prognosen würden die Kämpfe „nicht in den nächsten Monaten enden“, denn „es gibt keine Anzeichen dafür, dass es so weit kommt“. Derzeit bestätigt das Weiße Haus jedoch die Lieferung von Patriot-Raketensystemen an die Ukraine nicht, wie einige US-Medien zuvor berichtet hatten. Der ukrainische Präsident Wolodomyr Zelenskij sagt unterdessen: „Wir verstärken ständig unsere Luftabwehr und unsere Drohnenabwehr. Und wir tun alles, um modernere und leistungsfähigere Systeme für die Ukraine zu erhalten.“
Neue Gräueltaten werden bekannt
Vor Ort liegen nach Angaben der Ukrainer Beweise für neue Gräueltaten der Russen vor. Dem Menschenrechtsbeauftragten des Kyiver Parlaments zufolge sollen die Moskauer Streitkräfte in Cherson und der Region Charkiw während der Besatzung Folterkammern für Minderjährige eingerichtet haben. Doch auch Moskau muss seine Verlusten in diesem Konflikt verbuchen. Der russische Luftwaffenstützpunkt in Kursk sei von einem Drohnenangriff getroffen worden, meldeten ukrainische Präsidialquellen. Demnach habe eine „nicht identifizierte Drohne“ die Militäreinrichtung getroffen. Unterdessen erklärte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow, dass die „Militäroperation“ auch nach den Weihnachtsfeiertagen fortgesetzt werde und dass die Hauptaufgabe der russischen Streitkräfte darin bestehe, die Bevölkerung zu „schützen“, auch wenn die Lage in der östlichen Region Donezk „schwierig“ sei.
Bestrafung von Kriegsverbrechen
In diesem seit fast zehn Monaten andauernden Konflikt sind zahlreiche dramatische Vorfälle dokumentiert worden. Die Vereinigten Staaten verlangten, dass Russland für die in der Ukraine begangenen Verbrechen belangt werde und seien „für internationale Untersuchungen“ des Vorgehens der russischen Streitkräfte, so der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, zur Forderung des ukrainischen Präsidenten Zelenskij nach einem Sondertribunal. Kirby schloss diese Möglichkeit nicht aus.
(vatican news)
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