Myanmar: Armee zerstört katholische Kirche
Bei der Attacke am vergangenen 15. Januar hätten die Militärs auch den angebauten Komplex des Franziskanerinnen-Konvents der Missionarinnen Marias (FMM) in Brand gesetzt. Die Schwestern seien gemeinsam mit 3000 Dorfbewohnern geflohen; das gesamte rund 500 Häuser zählende Dorf sei dem Erdboden gleichgemacht worden, während die Kämpfe in der Region weitergingen, heißt es unter Berufung auf lokale Quellen weiter. Die Gegend gilt als Hochburg der PDF-Rebellen, die gegen die Militärs kämpfen, die sich Anfang 2021 an die Macht geputscht hatten.
Wie eine geflüchtete Ordensfrau gegenüber Fides berichtete, hätten sie und ihre Mitschwestern die Dorfbewohner gebeten, ihre Häuser zu verlassen und sich nicht gegen die Soldaten zu wenden, um „Massaker und Brutalitäten zu vermeiden“: „Die Soldaten wollen jeden Widerstand der Zivilisten ersticken. Sie fallen in die Dörfer ein, besetzen Gebäude wie Schulen oder Kirchen und richten sich dort ein. Von dort aus durchsuchen sie Haus für Haus, um Rebellen zu entdecken. Sie sind drei Tage lang in unserer Kirche geblieben und als sie aufgebrochen sind, haben sie Feuer in der Kirche und in unserem Konvent gelegt.“
Eine Spur der Zerstörung
Wie durch ein Wunder sei die Anbetungs-Kapelle der Kirche nicht zerstört worden, berichtet die Schwester weiter. Es sei allerdings schrecklich, dass eine der sichersten und friedlichsten Gegenden des Landes nun zum Schauplatz von „Zerstörung und Ruinen“ geworden sei.
Auch der Erzbischof von Mandalay, Marco Tin Win, reagierte auf die jüngsten Nachrichten aus der Region: „Wir leben einen Moment großen Leids. Die Hälfte des Gebietes der Erzdiözese von Mandalay ist durch Kämpfe betroffen und das besorgt uns sehr. Wir stehen in fünf Zentren, die in fünf katholischen Pfarreien eingerichtet wurden, Tausenden von Binnenflüchtlingen bei: Wir tun das uns Mögliche“, zitiert Fides den Erzbischof. Auch er sieht in der Tatsache, dass die Kapelle der zerstörten Kirche standgehalten habe, ein Zeichen: „Während die Gewalt vor allem in einigen Gegenden wütet, verlieren wir die Hoffnung nicht, denn wir wissen den Herrn an unserer Seite. Die Gläubigen vertrauen auf Ihn und die Tatsache, dass die Anbetungs-Kappelle in der zerstörten Kirche von den Flammen verschont geblieben ist, ist ein Symbol, das die Gläubigen tröstet und daran erinnert, dass unser einziger Zufluchtsort der Herr ist“.
(fides - cs)
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