Sri Lanka: Gericht ordnet Entschädigungen für Opfer der Oster-Anschläge an
Aus seinem Privatvermögen muss Ex-Präsident Maithripala Sirisena demnach umgerechnet 254.000 Euro Entschädigung an die Hinterbliebenen der Opfer zahlen. Der damalige Polizeichef, zwei Geheimdienstmitarbeiter und der frühere Verteidigungsminister müssen insgesamt gut 530.000 Euro zahlen.
Auf Terrorwarnungen nicht reagiert
Das Gericht begründete sein Urteil mit einem Versagen der Behörden und fehlender Kommunikation; auf Terrorwarnungen sei nicht angemessen reagiert worden. Deshalb müsse ein Opferfonds eingerichtet werden und ein Plan für Entschädigungen „in fairer und gerechter Weise“ umgesetzt werden, geben lokale Medienberichte die Verfügung wieder.
Bei dem Angriff am Ostersonntag 2019 auf drei katholische Kirchen und drei Luxushotels in der Hauptstadt Colombo waren mehr als 250 Menschen getötet worden; Hunderte weitere wurden verletzt.
Hoffnung auf vollständige Aufklärung
Colombos Kardinal Malcolm Ranjith fordert seit langem eine vollständige Aufklärung der Hintergründe. Er wirft der Regierung Sri Lankas vor, die Ermittlungen zu den eigentlichen Hintermännern zu verschleppen, um eine mögliche Verwicklung prominenter Politiker und Geheimdienstmitarbeiter zu vertuschen. Nach dem Entschädigungs-Urteil hoffen Kirchenvertreter nun, dass die Drahtzieher der Anschläge ausfindig gemacht und zur Verantwortung gezogen werden.
(ucanews - pr)
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