Abu Dhabi: Synagoge, Kirche und Moschee unter einem Dach
Für Besucher öffnet das „Haus der abrahamitischen Familie“ am 1. März. Es umfasst eine Moschee, eine Synagoge und eine Kirche als eigenständige Gebäude sowie ein gemeinsam zu nutzendes Bildungszentrum für Konferenzen und Veranstaltungen im Sinn der Geschwisterlichkeit.
An der Einweihung am Donnerstag nahm Kurienkardinal Miguel Angel Ayuso teil, Islamwissenschaftler und Leiter der Vatikanbehörde für interreligiösen Dialog. Der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Mohammed bin Sajid al-Nahjan, nannte bei der Feier gegenseitigen Respekt, Verständnis und Diversität eine Kraft für gemeinsamen Fortschritt. Die Emirate blickten auf eine stolze Geschichte der Zusammenarbeit von Menschen unterschiedlicher Herkunft, so bin Sajid.
Entworfen hat das „Haus der abrahamitischen Familie" der britische Architekt Sir David Adjaye, er hat westafrikanische Wurzeln und ist in Kairo und Saudi-Arabien aufgewachsen. Die drei kubischen Sakralbauten mit 30 Meter Kantenlänge zeigen eine verwandte Formensprache, tragen aber den architektonischen Merkmalen und kultischen Erfordernissen der jeweiligen Religion Rechnung. Das Zentrum liegt in Abu Dhabis neuem Kulturviertel Sa'adiyat Island.
Für die Vereinigten Arabischen Emirate ist es die erste Synagoge. Katholische Kirchen gibt es dort nun zehn. Erst im Dezember 2021 war eine Kirche in der Industriestadt Ruwais eingeweiht worden.
Am 4. Februar hatte Papst Franziskus bei seiner Reise nach Abu Dhabi gemeinsam mit dem Großimam der Kairoer Al-Azhar-Universität, Ahmad al-Tayyeb, das „Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt“ unterzeichnet, das auch als Erklärung von Abu Dhabi bekannt ist. Das Schreiben versteht sich als Markstein auf dem Weg der Geschwisterlichkeit für Angehörige aller Religionen und wendet sich ausdrücklich gegen Fanatismus, Extremismus und Gewalt im Namen Gottes. Es war die erste Reise eine katholischen Kirchenoberhaupts auf die arabische Halbinsel.
(kna/vatican news - gs)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.