Frankreich: Missbrauchs-Verfahren gegen Kardinal eingestellt
Die Vorwürfe gegen den ehemaligen Erzbischof von Bordeaux seien verjährt, berichtet das Portal der Zeitung „La Croix“ am Samstag unter Berufung auf den zuständigen Staatsanwalt. Ein kirchenrechtliches Verfahren gegen den früheren Vorsitzenden der Französischen Bischofskonferenz sei aber weiter anhängig.
Ricard hatte sich im vergangenen November wegen „verwerflichen Verhaltens“ gegenüber einer 14-Jährigen selbst bei der Bischofskonferenz angezeigt. Dies habe bei ihr „schwere und dauerhafte Folgen“ hinterlassen. Er habe mit der Frau darüber gesprochen und „sie um Vergebung gebeten“. Ricard erklärte weiter, er habe sich entschlossen, nicht länger zu schweigen und sich der staatlichen und kirchlichen Justiz zu stellen. Der Fall liegt demnach 35 Jahre zurück.
Die Staatsanwaltschaft hatte die Vorermittlungen am Tag nach der Selbstanzeige offiziell aufgenommen. In dieser hätte geklärt werden sollen, ob die Vorwürfe für ein Strafverfahren ausreichend seien. Ebenso sollte festgestellt werden, ob es weitere Betroffene gibt.
Das ebenfalls im November eröffnete kirchenrechtliche Verfahren wird vonseiten des Vatikans fortgeführt und ist nicht an die Entscheidungen der Staatsanwaltschaft gebunden.
(kap - pr)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.