Jerusalem: Nikodemus Schnabel wird neuer Abt der Dormitio
Alter, seit Februar 2018 Vorsteher der Gemeinschaft, hat der zuständigen Benediktinerkongregation „von der Verkündigung der seligen Jungfrau Maria" seinen altersbedingten Rücktritt angeboten, nachdem diese im September für Ordensobere eine Altersgrenze von 75 Jahren eingeführt hatte.
Nikodemus Schnabel, am 11. Dezember 1978 in Stuttgart geboren, studierte Philosophie und Theologie in Fulda, München, Münster und Jerusalem und promovierte mit einer Arbeit über die liturgische Verehrung der Heiligen des Alten Testaments in der lateinischen Kirche an der Universität Wien. 2003 trat Schnabel in die Dormitio ein, wo er 2004 die zeitliche und 2009 die feierliche Profess ablegte. 2013 wurde er zum Priester geweiht. Von 2016 bis 2018 stand er der Abtei als Prior-Administrator vor. Im Juli 2021 ernannte ihn der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, als Patriarchalvikar zum Leiter der katholischen Seelsorge für Migranten und Asylsuchende. Seit 2011 ist Schnabel zudem Direktor des Jerusalemer Instituts der Görres-Gesellschaft.
Zu der Benediktinergemeinschaft gehören nach Angaben des Priors der Abtei, Pater Matthias Karl OSB, von November derzeit zwölf Mönche.Der Wahl vorausgegangen war eine Visitation durch den zuständigen Abtpräses Maksymilian Nawara. Aktives Wahlrecht beim Kapitel haben laut Abteiangaben alle Mönche. Gewählt werden kann jedoch nur ein Ordensmann, der jünger als 75 ist und dessen endgültiges Gelübde, die "ewige Profess", bereits mindestes sechs Jahre zurückliegt. Das traf auf sieben der zwölf Heilig-Land-Benediktiner zu. Eine früher geltende Einschränkung auf Priester hatte Papst Franziskus im Mai 2022 aufgehoben. Damit können auch Laienbrüder die Funktion eines Oberen bekleiden.
Die Anfang des 20. Jahrhunderts errichtete Dormitio gehört dem Deutschen Verein vom Heiligen Lande und wurde bei ihrer Weihe 1906 dem Benediktinerorden anvertraut. Die Kirche, in deren Krypta die Tradition an die Entschlafung Mariens erinnert, und der daran anschließende Abendmahlssaal zählen zu den meistbesuchten christlichen Stätten im Heiligen Land. Derzeit werden das Kloster und die Kirche, die mit ihrem markanten Turm die Silhouette Jerusalems mitprägt, einer gründlichen Restaurierung unterzogen.
(kna – gs)
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