Kolumbiens Bischöfe warnen vor Leihmutterschaft
Die Kirche lehne die Praxis der Leihmutterschaft aus ethischen Gründen ab, erklärte Bischof Juan Carlos Cardenas Toro in einer Pressekonferenz am Sitz der Bischofskonferenz in Bogotá, wie das Portal bluradio.com berichtete. Das Leben sei aus moralischer Sicht ein Geschenk und könne nicht wie jedes andere Gut eingefordert werden, so Cardenas. Die Kirche habe diese Argumentation schon mehrfach dargelegt.
Kolumbien hat bisher keine eindeutigen Regelungen zur Leihmutterschaft. Daher nutzen mehrere Agenturen den Graubereich und vermitteln Frauen, die gegen Bezahlung zum Austragen eines Kindes bereit sind, an Auftraggeber. In den vergangenen 25 Jahren gab es bereits 16 Gesetzesvorlagen zu einer Legalisierung der Leihmutterschaft, die alle abgelehnt wurden. Im September 2022 befasste sich das Verfassungsgericht mit dem Thema und gab der Regierung sechs Monate Zeit für eine Neuregelung.
Laut Justizminister Néstor Osuna soll der nun vom Linksbündnis „Pacto Historico" eingebrachte Entwurf für das neue Gesetz dem schon blühenden Schwarzmarkt ein Ende setzen. Es handle sich bei der Praxis „nicht um ein Geschäft", sondern um ein Angebot für Paare oder Menschen, die auf natürlichem Wege kein Kind bekommen können. Der Gesetzesvorschlag unterscheidet dabei nicht, ob es sich beim Auftraggeber um ein ungewollt kinderlos gebliebenes Paar, ein gleichgeschlechtliches Paar oder auch um eine Einzelperson handelt.
(kap – gs)
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