Päpstliche Missionswerke helfen Erdbeben-Opfern
Die von der Naturkatastrophe betroffene Bevölkerung soll auch mit Gebeten unterstützt werden, heißt es von den Missionswerken. Als Koordinator der materiellen Zuwendungen tritt Erzbischof Emilio Nappa auf, der Präsident der Päpstlichen Missionswerke. Er werde sich mit den jeweiligen Nationaldirektoren in Syrien und der Türkei abstimmen, die, wie es bei Fides heißt, die Bedürfnisse und Dringlichkeiten der lokalen Kirchen am besten kennen.
Zu den ersten nationalen Direktionen der Päpstlichen Missionswerke, die den Spendenaufruf für die Menschen in der Türkei und Syrien über soziale Netzwerke veröffentlicht haben, hätten die Direktionen der Vereinigten Staaten, der Schweiz, Frankreichs, Spaniens, Maltas und Australiens gehört, so Fides.
„Die Situation in Aleppo ist heute katastrophal, wir sind von Chaos und Verwüstung umgeben", erklärt der Priester Mounir Saccal, Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Syrien und zugleich Generalvikar der syrisch-katholischen Kirche in Aleppo, in einem Kommuniqué der spanischen Missionswerke. Er bat um Hilfe, „damit unsere Gläubigen, die geblieben sind, auch weiterhin hier bleiben, um die Wiege des Christentums zu bewahren.“
Überlebende: Viele Amputationen nötig
Unterdessen meldet die Hilfsorganisation Handicap International (HI), dass im Norden Syriens nach dem Erdbeben die wenigen Krankenhäuser und Reha-Zentren völlig überfüllt seien. Tausende Verletzte warteten auf Straßen und in Fluren und Autos liegend auf Behandlung, teilte die Organisation in München am Montag mit. Die Menschen litten an schlimmen Quetschungen, zerschmetterten Gliedmaßen, Knochenbrüchen oder Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen. Vielen müssten Beine oder Arme amputiert werden.
Der Leiter eines Krankenhauses für Orthopädie nahe der türkischen Grenze erklärte gegenüber HI, dass alle Verletzten eine langfristige Unterstützung bräuchten, um ohne Beeinträchtigungen oder Behinderungen leben zu können. Als Beispiel führte er das Schicksal eines 13-jährigen Mädchens an. Diesem habe das Bein amputiert werden müssen, nachdem es 20 Stunden lang in den Trümmern eingeschlossen gewesen sei. Da das Mädchen unter einer nicht zu bewegenden Wand feststeckte, habe ihm das Bein an Ort und Stelle amputiert werden müssen.
Nach Angaben der Hilfsorganisation kommt noch dazu, dass die Rettungsteams nicht genug Ausrüstung oder Personal hätten, um alle zu retten. So fehle es in den Krankenhäusern an Dingen wie Matratzen, Lebensmitteln, Blutbeuteln und Operationsbesteck. Viele der Betroffenen stünden unter Schock. HI ist nach eigenen Angaben derzeit mit 200 Einsatzkräften im Norden Syriens tätig.
(fides/kna - gs)
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