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Sicherheitskräfte in Mindanao auf den Philippinen Sicherheitskräfte in Mindanao auf den Philippinen  (AFP or licensors)

Philippinen: Kinder sterben durch Terror in Mindanao

Erzbischof Angelito Lampon von Cotabato hat die tödliche Gewalt gegen Kinder in der Region Mindanao verurteilt, die mutmaßlich von islamistischen Extremisten verübt wurde. Die Lage im Süden der Philippinen ist wegen Aufständen unsicher und durch interreligiöse Spannungen gekennzeichnet.

„Wir rufen zum Frieden in dieser Provinz auf. Die katholische Kirche hat sich an die Spitze des interreligiösen Dialogs in der Region gestellt, um jedes Feuer des Hasses zwischen Christen und Muslimen zu löschen“, sagte der Erzbischof in einer Reaktion gegenüber Ucanews.

Gezielte Anschläge auf Kinder?

Zuvor waren bei zwei mutmaßlich von islamistischen Extremisten verübten Anschlägen in der Region zwei Kinder getötet und drei weitere verwundet worden. Bei einer Schießerei am 16. Februar in Pikit, einer Stadt in der Provinz Cotabato, wurde ein 15-jähriges Kind getötet und ein 14-Jähriger verwundet. Zwei Tage zuvor hatten vier mutmaßliche Terroristen in derselben Stadt das Feuer auf Kinder eröffnet und dabei einen 13-Jährigen getötet und zwei weitere Kinder verletzt, wie das philippinische Militär berichtete.

Philippinische Sicherheitsbeamte sehen laut Ucanews einen Zusammenhang zwischen den beiden Attacken und nehmen an, dass die Anschlänge auf das Konto der extremistischen Abu Sayyaf-Gruppe gehen, die religiöse Spannungen in der Provinz Cotabato auf Mindanao schüren wolle. Die muslimische Separatistengruppe ist für eine Reihe von Bombenanschlägen und Enthauptungen von Ausländern auf den Philippinen verantwortlich.

Alte Feinseligkeiten möglicher Hintergrund

Der philippinische Polizei- und Rechtsprofessor Leo Asong von der „Ateneo de Davao Law School“ hält interreligiöse Spannungen als Hintergrund der Anschläge für möglich. In der muslimisch geprägten Region habe es in der Vergangenheit Feindseligkeiten zwischen Muslimen und Christen gegeben.„Die Muslime in der Region haben noch sehr lebhafte Erinnerungen an das, was ihnen 1971 widerfahren ist“, so Asong gegenüber Ucanews.

Er bezog sich auf einen Massenmord an 70 Muslimen, darunter Frauen und Kinder, in einer Moschee in Cotabato am 19. Juni 1971. An diesem Tag hatten sich die Muslime in der Moschee in der Stadt Manili versammelt, um angeblich an einem Friedensgespräch mit christlichen Gruppen und Regierungsvertretern teilzunehmen, als bewaffnete Männer das Feuer eröffneten und 70 Muslime töteten. Das Massaker wurde einer christlichen Extremistengruppe namens Ilaga angelastet.

Der Rechtsprofessor wertet den aktuellen Angriff auf Kinder in Cotabato vor diesem Hintergrund als Provokation, „um die Spannungen wieder zu beleben“, wie er von Ucanews zitiert wird. Die philippinische Regierung bekundete derweil den Willen zu Aufklärung und Ahndung der beiden Terroranschläge.

(ucanews – pr)

 

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17. Februar 2023, 13:50