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Rettungsaktion nach dem Erdbeben in Iskenderun Rettungsaktion nach dem Erdbeben in Iskenderun  (ANSA)

Türkei: Wettlauf der Solidarität nach Erdbeben

Nach dem verheerenden Erdbeben im Süden der Türkei und im Norden Syriens ist ein „Wettlauf der Solidarität“ im Gang. Das berichtet der für Anatolien zuständige Bischof Paolo Bizzeti. Mehr als 5.000 Todesopfer sind indessen bestätigt.

„Die Situation verschlechtert sich leider immer mehr, es gibt keinen Strom und kein Trinkwasser, es herrscht also Notstand, und das ist, offen gesagt, sehr hart“, sagte uns am Telefon der apostolische Vikar von Anatolien mit Sitz in Iskenderun, der am Montag vom Einsturz seiner Kathedrale zu berichten hatte. „Aber die Menschen reichen sich in einem Wettbewerb der Solidarität die Hände. Auch die Bischöfe: Wir haben etwa fünfzig Menschen aufgenommen, die in dieser Nacht auf Matratzen auf dem Boden geschlafen haben, in großer Not.“ Der fehlende Strom behindere nicht zuletzt auch die Kommunikation massiv, weil Mobiltelefone und Computer nicht funktionieren, so der aus Florenz stammende Jesuit.

Zahl der Todesopfer dürfte weiter steigen

Iskenderun liegt nur einige Dutzend Kilometer vom Epizentrum des Erdbebens entfernt. Nach Angaben von Hilfsorganisationen in der Türkei und im benachbarten Syrien belief sich die Zahl der bestätigten Todesopfer am Dienstagvormittag auf über 5.000 und wird wohl noch weiter steigen.

Hoffnung gebe den Menschen in Anatolien in dieser Lage der Glaube, so der katholische Bischof. In Anatolien sind fast alle Menschen Muslime, es gibt aber auch an die 2.000 christliche Gläubige. Plus mehrere Tausend Flüchtlinge: Menschen, die vor der Gewalt und den Konflikten im Irak, in Syrien, im Iran und in Afghanistan geflohen sind und nun vorübergehend in Anatolien leben. „Es lässt sich nicht leugnen, dass es für Flüchtlinge eine Tragödie in der Tragödie ist“, erklärt der Bischof. Er berichtet von viel Durcheinander und Verzweiflung. „Aber auch gestern, als die Eucharistie gefeiert wurde, haben die Menschen gebetet. Der Glaube ist also eine große Hilfe.“

Bis zu 23 Millionen Menschen betroffen

Von dem Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet könnten nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis zu 23 Millionen Menschen betroffen sein, darunter fünf Millionen ohnehin besonders verletzliche Menschen, erklärte die WHO-Vertreterin Adelheid Marschang in Genf. Dutzende Hilfsorganisationen, darunter auch kirchliche wie die Malteser, haben sich auf den Weg ins Erdbebengebiet gemacht.

(vatican news – gs)

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07. Februar 2023, 12:05