Argentinien: „Eskalation der endlosen Gewalt“
Die Bischöfliche Kommission für Sozialpastoral veröffentlichte diese Woche ein Papier mit dem Titel „Las Heridas del Narcotráfico“. Übersetzt bedeutet das „Die Wunden des Drogenhandels.“
Bereits im Jahr 2007 hatten die Bischöfe vor den Gefahren des Drogenhandels gewarnt. Bereits zu diesem Zeitpunkt hätte sich das Drogengeschäft im ganzen Land etabliert gehabt, Familien zerstört und den Tod gebracht. An ihre Worte erinnert auch „Die Wunden des Drogenhandels.“
„Eskalation der endlosen Gewalt“
In der aktuellen Mitteilung heißt es: „In diesen Zeiten sind wir Zeugen eines Phänomens, das dieses Problem auf schmerzliche Weise verschärft.“ Die Bischöfe sprechen von einer „Eskalation der endlosen Gewalt.“
Besonders oft komme diese Gewalt in der Stadt Rosario in der Provinz Santa Fe vor. Hier fände Informationen von Fides zufolge ein „blutiger, unerbittlicher Kampf um die Kontrolle des Drogenmarktes“ statt. Auf der einen Seite stünden Drogenhändler, auf der anderen Mitglieder von Polizei, Politik und Justiz. 2022 seien 288 Morde gezählt worden.
Diese außer Kontrolle geratene Situation sei durch die „Komplizenschaft und Korruption einiger Verantwortlicher“ entstanden, heißt es in dem Dokument weiter. Die Bischöfe sprechen auch denjenigen eine Mitschuld zu, die die Situation „ignorieren, ihre Hände in Unschuld waschen und wegeschauen“, obwohl sie etwas tun könnten. Die Gesellschaft verdächtige häufig Angehörige von Sicherheitskräften, Justizbeamten und Politikern, mit „mafiösen Gruppen“ zusammenzuarbeiten.
Rosario: „Ungerechtigkeit schreit zum Himmel“
Der Erzdiözese Rosario drückt die Bischofskonferenz ihre „Solidarität und Verbundenheit“ aus. Die Stadt lebe in einer Situation, „in der die Ungerechtigkeit zum Himmel schreit.“ Es sei beispielsweise eine „Verbindung zwischen diesen organisierten kriminellen Banden und den Strukturen des Schmuggels, der Geldwäsche und den Mechanismen der Steuerhinterziehung“ festgestellt worden.
Die Bischöfe wüssten, dass es viele Männer und Frauen gebe, „die bereit sind, die Initiativen der Regierung, der Gesetzgeber und der Richter zu unterstützen, um eine starke Antwort auf das nationale Problem des Drogenhandels zu geben“, so das Dokument weiter. Man müsse zusätzlich bedenken, dass „diese kriminellen Organisationen häufig auch im Menschenhandel zum Zwecke der Ausbeutung der Arbeitskraft und der sexuellen Ausbeutung sowie im Waffenhandel tätig sind.“
(fides – fg)
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