Bischöfe im Kongo: „Empörung“ nach Angriff auf Kathedrale
Am 24. Februar hatten schwer bewaffnete Soladten in der Erzdiözese Lubumbashi die Kathedrale St. Peter und Paul sowie die erzbischöfliche Residenz gestürmt. Die katholischen Bischöfe erklären in ihrem Statement, dass sie „die traurigen Ereignisse in der Erzdiözese Lubumbashi mit großer Aufmerksamkeit und Empörung verfolgen.“
Dem Schreiben der Bischofskonferenz zufolge hätten sich die schwer bewaffneten Angreifer als Mitglieder der Republikanischen Garde ausgegeben und seien „unerwartet in die Residenz des Erzbischofs und die Kathedrale“ eingedrungen. Die „schweren Taten“ seien eine „flagrante Verletzung des Rahmenabkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und der Demokratischen Republik Kongo über Angelegenheiten von gemeinsamem Interesse.“ CENCE verurteile „eindeutig dieses böse Verhalten.“ Gleichzeitig drücke die Bischofskonferenz dem Ortsordinarius affektive und effektive Nähe“ aus.
Dass Katholiken und „so viele andere Menschen guten Willens“ schockiert seien, zeige der „mitfühlende Besuch“ des Gouverneurs von Haut-Katanga bei Bischof Muteba. Das Priesterkolleg von Lubumbashi und Gläubige hätten „Nachrichten und Gesten der moralischen Unterstützung und des geistlichen Trostes" ausgedrückt.
„Ernsthafte Untersuchung“ durch Behörden nötig
Weiter verweisen sie auch auf eine Stellungnahme von Erzbischof Muteba an die Behörden. Darin hatte der Bischof der Erzdiözese Lubumbashi über die „Ereignisse dieses Tages“ aufklärt. Dem CENCE-Schreiben zufolge hätten die Behörden und öffentlichen Institutionen, die für die Sicherheit der Menschen und ihres Eigentums sorgen sollten, „keine plausible Erklärung abgegeben, die die Bevölkerung beruhigen könnte.“ Weiter fordern die Bischöfe eine „ernsthafte Untersuchung, um die Situation aufzuklären und die Verantwortlichen zu sanktionieren.“ Eine solche fehle bislang. Das zeige die Gleichgültigkeit der Behörden „angesichts der Gefahr, der ein Erzbischof ausgesetzt ist.“ Der Bischof sei „für einen beträchtlichen Teil der Bevölkerung verantwortlich.“ Gleichzeitig versichern die Kirchenführer der „nationalen und internationalen Öffentlichkeit“ in ihrem Schreiben, „dass die Interventionen, Erklärungen oder Botschaften der Bischöfe in keiner Weise durch ein Wettrennen um staatliche Macht motiviert sind.“ Stattdessen fordern sie die Politiker auf, „keine Angst vor der katholischen Kirche“ zu haben. „Beleidigungen, Einschüchterungen, Drohungen oder jede Form von Maulkorb“, die sich gegen die Kirche und ihre Pfarrer richteten, seien für ihre Urheber „kontraproduktiv.“
Besonders beklagt die CENCO, dass die Soldaten die Kathedrale nur drei Wochen, nachdem Papst Franziskus den Kongo besucht hatte, stürmten. Sie nehme diese Gelegenheit wahr, um „die reichen und relevanten Lehren, die Papst Franziskus bei seinem Besuch in unserem Land erteilt hat, in alle Bereiche unseres Lebens zu integrieren.“
Außerdem erklären die Bischöfe, sie verkündeten "Kraft der prophetischen Sendung“, die ihnen von Jesus Christus anvertraut worden sei, die Rechte der Menschen, und es sei richtig, dass sie immer und überall in echter Freiheit den Glauben predigen, die Soziallehre der Kirche lehren, ihre Mission unter den Menschen ungehindert ausüben und moralische Urteile fällen können, auch in Angelegenheiten, die den politischen Bereich berühren, wenn die Grundrechte des Menschen oder das Heil der Seelen dies erforderten. „Möge die Jungfrau Maria, Unsere Liebe Frau vom Kongo, für die Erzdiözese Lubumbashi und für unser Land Fürsprache einlegen und für uns den Frieden vom Herrn erlangen“, bitten die Bischöfe ihrem Statement.
(aciafrica – fg)
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